Mit dem Pragma alpha befindet sich ein erstes E-Bike mit Wasserstoff-Brennstoffzelle in Entwicklung, das in zwei Minuten aufgetankt werden kann und über eine Reichweite von 150km verfügt.

Es gibt einen großen Hype um Wasserstoff als saubere Energiequelle. E-Bikes mit Wasserstoff-Brennstoffzellen stehen bereits auf dem Markt. In zwei Minuten können sie aufgetankt werden, um 150 km zurückzulegen. Allerdings sind Wasserstofftankstellen rar. Ein erstes Modell kommt von Pragma Industries, das Pragma alpha.

Die Wasserstoff-Fahrräder sehen einem herkömmlichen E-Bike recht ähnlich, sind aber mit einer Brennstoffzelle und einem Wasserstoffspeicher ausgestattet. In der Brennstoffzelle reagiert der Wasserstoff mit einem Oxidationsmittel (zum Beispiel Sauerstoff). Dabei entstehen Wasser, Strom und Wärme. Diese elektrochemische Reaktion heißt auch kalte Verbrennung. Sie ist besonders effizient und das Abfallprodukt dieser Reaktion ist lediglich Wasser. Der benötigte Sauerstoff kann aus der Umgebungsluft bezogen werden. Nur für den Wasserstoff braucht es einen Speicher am Fahrrad.

Im Vergleich zu herkömmlichen Elektrofahrrädern mit Lithium-Akkus bietet die Wasserstoff-Brennstoffzelle mehrere Vorteile. So soll sie eine längere Lebensdauer besitzen als ein Akku. Auch die Umweltbilanz bei der Herstellung ist besser, da kein Lithium abgebaut, verarbeitet und recycelt werden muss. Aus ökologischer Sicht ist es schwierig, Wasserstoff-Brennstoffzellen und -Batterien zu vergleichen, da zu viele Variablen eine entscheidende Rolle spielen, z. B. wie man Strom und Wasserstoff produziert, wie gut man Batterien recyceln kann usw. Die Wasserstoffproduktion kann je nach Quelle entweder umweltschädlich oder sehr ökologisch sein. Wird Wasserstoff mit erneuerbaren Energien durch Elektrolyse hergestellt, ist das sehr ökologisch. Darüber hinaus kann es kosteneffizient werden, wenn es bei viel Wind und Sonne zur Speicherung der überschüssigen Energie genutzt wird.

Das Alpha-E-Bike von Pragma Industries bietet in Bezug auf Geschwindigkeit und Drehmoment die gleiche Leistung wie Akku-E-Bikes, kann sich jedoch einer Reichweite von 150 km mit 2 l Wasserstoff und einer Betankungszeit von zwei Minuten rühmen. Der größere Nachteil wasserstoffbetriebener E-Bikes ist die Seltenheit von Tankstellen. Stand September 2023 gibt es in Österreich ganze vier Wasserstofftankstellen. Der Preisunterschied zwischen E-Bikes mit Akkus und solchen mit Brennstoiffzellen ist auch eklatant: Das Alpha e-Bike von Pragma kostet 7.500 Euro.

Fazit: Der größte Vorteil von Brennstoffzellen-E-Bikes ist ihre größere Reichweite. Andererseits fällt ihnen das Tanken schwer, da es an Wasserstofftankstellen mangelt. Es wird viele Jahre dauern, ein konsistentes Netzwerk aufzubauen. Aus diesem Grund scheinen Wasserstoff-E-Bikes insbesondere und wahrscheinlich ausschließlich für Lieferflotten sinnvoll zu sein, die eine angemessene Reichweite brauchen. Die ökologischen Auswirkungen der Brennstoffzellen-E-Bikes sowie der Wasserstofffahrzeuge im Allgemeinen bleiben abzuwarten.


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Foto & Quelle: Pragma