Dieser Artikel wurde am 1. Juli 2010 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Nicht nur der Bedarf an Wärme, auch der Bedarf an Kühlung nimmt in Österreich ständig zu. Fernkälte…
Dieser Artikel wurde am 1. Juli 2010 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Nicht nur der Bedarf an Wärme, auch der Bedarf an Kühlung nimmt in Österreich ständig zu. Fernkälte ist die umweltschonende Lösung für morgen.
Neue Architektur, die zum Beispiel große Glasfassaden verwendet, oder technische Geräte, wie Serveranlagen, Drucker, Kopierer und Computer, lassen den Bedarf an Kühlung stets steigen. Räume hinter großen Glasfassaden müssen schon ab einer Außentemperatur von nur 6°C gekühlt werden, da sie sich sonst zu stark aufheizen.

Ressourcen schonen
Die Hälfte aller Büroflächen in Europa werden mithilfe von Klimaanlagen gekühlt. In den USA und in Japan sind es noch mehr – ganze 80 Prozent nämlich. Klimaanlagen werden jedoch vorwiegend mit elektrischem Strom betreiben. Das ist auf Dauer für unsere Umwelt keine Lösung. Nur alternative Kühlmethoden können verhindern, dass durch den großen Bedarf Stromengpässe und Stromausfälle ausbleiben und zu viele Ressourcen verschwendet werden.

Fernkälte entsteht aus Fernwärme
Die Fernkälte ist eine dieser Alternativen. Sie gilt als sehr umweltschonend und verursacht wenig Co2-Emissionen. Das Prinzip ist einfach. Bei der Produktion von Fernwärme entstehen in den Sommermonaten Überkapazitäten, die dann in Wärmespeichern gespeichert und zur Herstellung von Fernkälte genutzt werden. Die Fernwärme wird einer so genannten Kältezentrale zugeführt, wo über einen Absorptionsprozess die Fernkälte erzeugt wird. Diese hat 6°C und wird über isolierte Rohre in die Gebäude geleitet, die gekühlt werden sollen. Das Wasser, das sich beim Kühlen erwärmt, wird in einem geschlossenen Kreislauf an die Zentrale zurückgeleitet und erneut gekühlt.

Gut für die Umwelt
Fernkälte ist klimafreundlich, weil bereits bestehende Wärme zum Kühlen genutzt wird. Diese Wärme stammt aus Abfallbehandlungsanlagen, aus Industriebetrieben oder aus der Stromerzeugung, und muss somit nicht extra erzeugt werden. Fernkälteanlagen sind leiser als Klimaanlagen, billiger in der Wartung und produzieren keine umweltschädlichen Treibhausgase.

In Österreich ist Fernkälte bereits in mehreren größeren Gebäuden im Einsatz – etwa im Linzer Brucknerhaus oder im Wiener AKH. Auch das Projekt „TownTown” im 3. Wiener Gemeindebezirk wird derzeit mit Fernkälte ausgestattet.

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