Dieser Artikel wurde am 7. Oktober 2011 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Galvanotechnik bezeichnet den Prozess, bei dem ein Gegenstand mit einer Schutzschicht aus Metall überzogen wird. Das Verfahren…
Dieser Artikel wurde am 7. Oktober 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Galvanotechnik bezeichnet den Prozess, bei dem ein Gegenstand mit einer Schutzschicht aus Metall überzogen wird. Das Verfahren kann dem Schutz sowie der Verschönerung von Materialien dienen und wird  vielseitig angewendet. Ökologisch ist die Veredelung allerdings höchst problematisch.

Galvanisieren ist ein elektrolytischer Prozess. Dabei wird unter Einsatz einer Stromquelle und chemischer Hilfsmittel Metall aus Metallsalzlösungen abgeschieden und auf den zu beschichtenden Gegenstand gebracht. Das Metall wird also in einem elektrolytischen Bad von der Anode auf die Kathode übertragen.

Benannt ist diese Methode nach dem italienischen Arzt Luigi Galvani der im 18. Jahrhundert im Lauf von Forschungen über die Muskelkontraktion unbewusst einen Stromkreis aus zwei verschiedenen Metallen und einem Elektrolyten (Salzwasser im Froschschenkel) herstellte.

httpv://www.youtube.com/watch?v=dEnwh9QTar8

Heutzutage wird Galvanotechnik in vielen Industriebereichen eingesetzt. Das Basismaterial vieler Bauteile verfügt nicht über die geforderten Eigenschaften des Endprodukts. Deshalb werden funktionelle metallische Beschichtungen aufgebracht. Korrosionsschutz, elektrische Eigenschaften, Verschleißschutz, oder Gleitvermögen werden meist erst durch diese sehr dünnen Metallschichten erzielt. In der Textilgalvanik werden Metalle auf Fäden und Garne geleitet um leitfähige Strukturen in Textilien herzustellen. Der Einsatz hochleitfähiger textiler Materialien in der Automobilindustrie oder im Telekommunikationsbereich steigt beständig.

Problem: Fällungsschlämme

Nachteil der Verfahren der Galvanotechnik sind allerdings die dabei entstehenden Fällungsschlämme. Dabei handelt es sich um konzentrierte Chemikalien, die nach dem Veredeln im Elektrolyt zurückbleiben. Die Grazer Firma Stenum hat es sich beispielsweise mit dem Projekt ZERMEG zum Ziel gemacht, den Wasser- und Chemikalienverbrauch in österreichischen Galvaniken zu reduzieren.