Die Kälte des Erdreichs bietet ein enormes Potenzial zur Kühlung von Gebäuden während der Sommermonate.
Dieser Artikel wurde am 28. August 2016 veröffentlicht
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Geocooling macht sich die thermische Trägheit des Bodens zunutze. Das bedeutet, dass im Boden die Kälte des Winters gespeichert wird. Rund 15 Meter unter der Erdoberfläche beträgt die Temperatur im Sommer rund 10° Celsius. Die Raumwärme wird über ein Rohrsystem an das Erdreich abgegeben und kühle Luft in das Gebäude transportiert. Wärmesonden oder Erdregister Geocooling kann mit zwei verschiedenen Systemen erfolgen. Das erste basiert auf Erdwärmesonden oder Geostrukturen. Dabei zirkuliert in einem geschlossenen Kreislauf unter dem Gebäude eine Mischung aus Wasser und Frostschutzmittel in einem oder zwei U-Rohren. Als Alternative dienen die horizontal angebrachten Erdregister. Dabei wird die Luft oder die Flüssigkeit vor dem Eintritt in das Gebäude gekühlt, indem sie durch die Rohre geleitet wird. Nachteil ist der relativ große Flächenbedarf im Vergleich zu den Sonden. Im Vergleich zur konventionellen Kühlung können mit Geocooling durchschnittlich 50 bis 90 Prozent der Betriebskosten für die Kühlung gespart werden. Die in den Boden eingespeicherte Abwärme kann zudem im Winter zur Gebäudeheizung verwendet werden. Die Investitionskosten sind gering, die Installation einfach. Die Beeinflussung des Wasserhaushalts ist allerdings umstritten, die Technik ist aus Wasserschutzgründen nicht überall erlaubt. Kühle Gärten Auch bei Einfamilienhäusern kann ein Geocooling-System installiert werden. Passionierte Gärtner aufgepasst: Geocooling kühlt auch das umliegende Erdreich. Die Wachstumsperioden von Pflanzen in Umgebung der Systeme können sich um bis zu zwei Wochen verzögern.