Es ist eine Reise in eine Welt, wo wichtige Informationen und Wissen nur in Form von Geschichten weitergegeben werden. Alles was in Erinnerung bleiben soll, wird in einer Art erzählt, die alle Sinne einbezieht. Es werden nicht nur Gerüche, Geräusche, Bewegungen und die Umgebung beschrieben und erfasst, sondern auch die Spannung, die Begeisterung und die Emotionen…
Das hört sich anstrengend und umständlich an? Oder wie ein unrealistisches Märchen? Wie so eine Welt heute aussehen würde kann ich nur schwer sagen. Aber für viele Naturvölker in der Vergangenheit und auch noch heute ist Storytelling – das Erzählen von Geschichten – ein Hauptbestandteil dessen, wie Erfahrungen, Wissen und wichtige Informationen an andere weitergegeben wurden.
Über das lebhafte Erzählen der Geschichten wird der Zuhörer in die Welt der Erzählerin und des Erzählers gesogen, und darf somit die gleichen Erfahrungen machen wie diese. Die Informationen sind in einen Zusammenhang eingebettet, mit Emotionen und Wahrnehmungen verbunden, und mit Ursachen, Erklärungen und Auswegen ausgestattet. Dadurch ist es wahrscheinlicher, dass sich der Zuhörer die Informationen merkt – auch schon beim ersten Mal erzählen.
Es ist vor allem auch wichtig hervorzuheben, dass man auch als Erwachsener genauso lernen kann. Dass es möglich ist, viele Aspekte von Weiterbildungen über Geschichten abzudecken. Die „Theorie“ gilt dann lediglich als Übersicht oder Nachschlagewerk. Aber das Wesentliche, der Kern der Information, wurde bereits mit den Geschichten übermittelt.
Warum haben Geschichten so viel Kraft?
Geschichten übertragen Emotionen und Gefühle. Sie nehmen dich auf eine Reise von Möglichkeiten. Sie erlauben dir, von all dem zu träumen, das es nicht gibt aber vielleicht geben könnte. Was du noch nicht erlebt hast, aber erleben könntest. Sie lassen dich Teil haben an etwas Größerem, auch wenn du es nicht selbst erlebt hast. Und sie schaffen Beziehungen zu den Erlebnissen und ermöglichen Empathie.
Wichtigste Aspekte von Geschichten
Neben dem bereits erwähnten Einbeziehen aller Sinne und Emotionen ist es vor allem auch wichtig, Personen in die Geschichte zu integrieren, in die man sich gut hineinversetzen kann. Bei ausgedachten Geschichten ist es wichtig, den Bezug zu realen Beziehungen und Gefühlen nicht zu verlieren. Beim Erzählen der eigenen Erfahrungen hingegen darf man nicht vergessen, die Begleitumstände gut zu schildern, den Spannungsbogen aufrecht zu halten, und ehrlich und offen auf die gefühlten Emotionen einzugehen. Wenn die Zuhörerin und der Zuhörer sich mitten in die Geschichte hineinversetzen, fühlen und gefesselt sind von den Farben, Düften und Geräuschen, von der Stimmung und den Emotionen, dann nehmen sie das meiste mit. Egal ob bewusst oder unbewusst. Egal ob die Information gleich relevant ist oder Jahre später.
Fazit
Ich liebe Geschichten! Wahre GeschichtenerzählerInnen sind jedoch in der heutigen Zeit nur sehr schwer zu finden. Dabei wäre aus meiner Sicht so viel Bedarf dafür. Es geht darum, all den Informationen in der heutigen Zeit wieder Leben einzuhauchen. Sich mit ihnen verbinden zu können, damit sie ein Erleben werden und nicht nur kalte Fakten.
Weitere Beiträge von Elisabeth:
Lernen mit Begeisterung
Ubuntu – eine Philosophie der Gemeinschaft
Leben und Arbeiten mit Begeisterung
Durch Ausbauen eines Containers fürs Leben lernen
Bildquelle:
Beitragsbild: pixabay.com / Sweetaholic
andere: pixabay.com / Pezibear