Fotocredit: Pixabay/dimitrisvetsikas1969
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Ein Jahr lang wurde in Schottland ein Gezeitenkraftwerk getestet. Die Konstrukteure sind so zufrieden, dass das System künftig vermarktet werden soll.
Dieser Artikel wurde am 30. April 2019 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Gezeitenkraftwerke haben es unter den erneuerbaren Energiequellen besonders schwer. Korrosion durch Salzwasser, schwere Zugänglichkeit und die Kräfte, die durch die Wellen auf das Bauwerk einwirken, sprechen eher gegen diese Technologie. Doch sie haben Potenzial. Nicht zuletzt deshalb, weil 60 Millionen Menschen weltweit in Küstennähe leben, und es kein Nachteil ist, wenn die Energie möglichst nahe an den Orten produziert wird, wo sie auch tatsächlich gebraucht wird.

Ein positives Beispiel ist das Gezeitenkraftwerk FloTEC. Das Pilotprojekt ist seit etwas mehr als einem Jahr in Schottland in Betrieb. Die SR2000 Turbine ist die bisher stärkste Gezeitenturbine. Das Ziel der Kraftwerkkonstrukteure war es, ein Gezeitenkraftwerk zu erschaffen, das möglichst wenig kostet, möglichst wenig Risiko birgt und dabei möglichst zuverlässig ist. Das scheint ihnen gelungen zu sein. Seit das Kraftwerk in Betrieb ist, hat es drei Gigawattstunden Energie erzeugt. Das entspricht dem Energiebedarf von 830 britischen Haushalten. So viel haben zudem alle schottischen Gezeitenkraftwerke zusammen in den vergangenen zwölf Jahren nicht erzeugt.

Das Kraftwerk ist ans Stromnetz den Orkney-Inseln angeschlossen. Über ein Viertel des Strombedarfs der Insel hat es im vergangenen Jahr gedeckt. Und es gibt Grund zur Hoffnung, dass sie das auch in Zukunft machen wird. Die Turbine, die aussieht, wie ein riesiges gelbes U-Boot, hat die heftigen Winterstürme schadlos überstanden, für die die Gegen berüchtigt ist, und in denen nicht selten Wellen bis zu sieben Metern Höhe auftreten. Auch die Instandhaltung ist kostengünstig. Weil das Pilotprojekt so positiv verläuft, planen die Konstrukteure nun, eine Zwei-Megawatt-Version zu bauen. Diese soll ebenfalls nahe den Orkney-Inseln getestet werden, bevor sie lanciert wird.

Quelle: www.treehugger.com: „Innovative floating tidal-power turbine generates 3 GWh of energy in its first year of testing!“

Foto: Pixabay/dimitrisvetsikas1969


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