Freemont Coffee Art © stephenrwalli / Flickr
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Eine neue Studie zeigt auf, dass der Klimawandel dem Anbau von Kaffee stark zusetzen könnte.
Dieser Artikel wurde am 27. November 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Ich mach’ zwar grad Kaffeepause[1], aber ich liebe das Zeug wie so viele andere.

Umso schlimmer hört sich die Studie “A Brewing Storm: The climate change risks to coffee” des Climate Institute an: Es gibt starke Hinweise darauf, dass steigende Temperaturen und deren Einfluss auf die Regenfälle in einer Region bereits jetzt Auswirkungen haben auf den Ertrag einer Kaffeeplantage, die Qualität der Bohne, sowie das Auftreten von Schädlingen und Krankheiten.

Ohne ein schnelles und wirksames Vorgehen, um Treibhausgasemissionen zu senken, besteht die Gefahr, dass aufgrund des Klimawandels bis 2050 bis zu 50 Prozent der globalen Anbaufläche für Kaffee verloren geht. Bis 2080 könnten alle wilden Kaffeesorten ausgestorben sein, die aber eine ungeheuer wichtige Ressource für die Züchtung neuer Sorten darstellen.

Die führenden globalen Kaffee-Konzerne wie Lavazza und Starbucks bestätigen öffentlich die Risiken, die der Klimawandel für den Kaffee darstellt. Für KonsumentInnen heißt das dann: Engpässe in der Versorgung, Einschnitte im Geschmack und Aroma, sowie steigende Preise aufgrund des fallenden Angebots.

Was das alles für die 120 Millionen Menschen heißt, die direkt von der Kaffeeproduktion leben, lässt sich ziemlich genau ablesen, auch daran, dass die überwiegende Anzahl der Kaffeebauern Kleinbetriebe sind, die auf sich allein gestellt diesen Herausforderungen nicht entsprechend begegnen können.

Augenblicklich wird in 70 Ländern Kaffee produziert, darunter Vietnam, Brasilien, Kolumbien, Tanzania, Äthiopien, sowie in ganz Mittelamerika. Mexiko könnte schon in den 2020er Jahren alle Flächen verlieren, auf denen Kaffee angebaut werden könnte, in Nicaragua dauert es bis 2050. Umgekehrt könnte Kaffeeanbau in Regionen interessant werden, in denen dies aktuell nicht möglich ist, wie in den Hochländern Ost-Afrikas, in Indonesien oder in den Anden. Alle diese Flächen hätten gemein, dass man Wälder roden müsste, um für die Plantagen Platz zu machen.

“It’s anecdotal, but I don’t know any coffee farmers who don’t believe that their weather, and with it their disease and productivity issues, have changed dramatically over the last decade,” sagt Doug Welsh, ein Vorstand der World Coffee Research in einem Interview mit der New York Times.

Kaffeetrinkerinnen und Kaffeetrinker, stellt euch auf rauhe Zeiten ein.

[1]: Nachdem ich für meinen Geschmack einfach zu viel Kaffee getrunken habe, trinke ich gerade gar keinen. Aber nicht unbedingt auf ewig.

Foto: Freemont Coffee Art © stephenrwalli / Flickr