Mit neuen Katalysatoren kann Salzwasser erstmals als Ausgangsmaterial zur Gewinnung von Wasserstoff verwendet werden.

Forscher der University of Adelaide in Australien haben zusammen mit internationalen Partnern erfolgreich Meerwasser ohne Vorbehandlung zur Herstellung von grünem Wasserstoff genutzt. Das Team tat dies, indem es eine Säureschicht über die Katalysatoren einführte. So konnte unbehandeltes Meerwasser mit einer Effizienz von fast 100 % in Sauerstoff und Wasserstoff gespalten werden. Mit einem unedlen und billigen Katalysator und Salzwasser in einem kommerziellen Elektrolyseur.

Bei der Methode war kein Vorbehandlungsverfahren wie-Entsalzung, Reinigung oder Alkalisierung des Meerwassers erforderlich. Das Team filterte nur Feststoffe und Mikroorganismen aus dem Meerwasser. Die Leistung eines kommerziellen Elektrolyseurs, mit den neuen Katalysatoren und Salzwasser entspricht beinahe der Leistung von Platin/Iridium-Katalysatoren, die in einem Ausgangsmaterial aus hochreinem deionisiertem Wasser betrieben werden. Ein offensichtlich deutlich aufwändigerer und teurerer Prozess.

Salzwasser und Elektrolyse waren bisher keine Freunde

Das internationale Forscherteam veröffentlichte die Forschungsergebnisse in Nature Energy. Sie stellten fest, dass der Ansatz für Regionen mit langen Küsten und reichlich Sonnenlicht, wie zum Beispiel in Australien, am praktischsten ist. Das Team wird nun daran arbeiten, das System durch den Einsatz eines größeren Elektrolyseurs zu verbessern, damit es in kommerziellen Prozessen wie der Wasserstofferzeugung für Brennstoffzellen und der Ammoniaksynthese eingesetzt werden kann.

Das Forscherteam befasst sich in der Studie auch mit Bedenken hinsichtlich der Wasserknappheit, die in Diskussionen über grünen Wasserstoff aufgekommen sind. Die Forscher erklärten, dass die Ozeane eine fast unendliche Ressource sind. Sie machen 96,5% der Wasserreserven der Erde aus, für die Elektrolyse hat sich Salzwasser jedoch aufgrund seins komplexen Profils als schwierig erwiesen. Die Verwendung von Meerwasser für die Elektrolyse neigt dazu, elektrodenseitige Reaktionen und Korrosion zu verursachen, was zu einem geringen Wirkungsgrad und einer schlechten Stabilität des Elektrolysesystems führt. Eine direkte Meerwasserelektrolyse, wie sie jetzt anscheinend möglich ist, das heißt ohne Reinigungsprozesse und chemische Zusätze, wird schon seit etwa 40 Jahren untersucht. Hartnäckigkeit und ein langer Atem zahlen sich aus.


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