Die Düngemittelfirma Yara will mit dem Tesla der Meere 40.000 Lkw-Fahrten einsparen.
Dieser Artikel wurde am 31. Januar 2022 veröffentlicht
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Die Yara Birkeland ist das weltweit erste batteriebetriebene Containerschiff, das noch dazu autonom ohne Menschen am Steuer fährt. Die Jungfernfahrt hat das Schiff im November 2020 absolviert. Der autonome Betrieb soll 2023 losgehen.

Yara Birkeland wird Mineraldünger transportieren und zu erheblichen Emissionssenkungen beim Transport beitragen. Die Düngemittelfirma Yara will mit dem Schiff 40.000 Lkw-Fahrten zwischen der Düngemittelproduktion im südnorwegischen Porsgrunn nach Brevik für den Weitertransport einsparen. Dies ist ein hervorragendes Beispiel für eine grüne Lösung in der Praxis. Die Yara Birkeland soll der Beginn einer neuen Art von emissionsfreien Containerschiffen sein. Schließlich gibt es viele Regionen auf der Welt mit verstopften Straßen, die von einer High-Tech-Lösung wie dieser profitieren würden.

Die Düngemittelfirma Yara hatte 2017 den Schiffbauer Vard beauftragt, den Tesla der Meere zu bauen. Aufgrund der Covid-Pandemie gab es einige Verzögerungen. Nun soll der gewerbliche Transportbetrieb aber 2022 starten – zunächst noch manuell gesteuert. Während einer zweijährigen Testphase wird die selbstfahrende Technologie des Schiffes getestet und später zertifiziert.

Die Selbstfahrfähigkeit des Schiffes wird durch GPS, Radar, Kameras und Sensoren gesteuert, so dass das Elektroschiff sich selbst um den anderen Bootsverkehr navigieren und auch selbstständig andocken kann. Die Yara Birkeland verfügt über ein vollelektrisches Antriebssystem. Das 80 Meter lange und 15 Meter breite Schiff kann bis zu 120 20-Fuß-Container pro Fahrt transportieren.

Die Entwicklung des Schiffes wurde staatlich gefördert. Enova, ein staatliches Unternehmen, das für die Förderung erneuerbarer Energien zuständig ist, hat die Entwicklung der Yara Birkeland mit über 13 Millionen Euro gefördert. Das Projektbudget wurde auf 25 Millionen Euro festgelegt, was in etwa den Kosten für Schiffe mit fossilen Brennstoffen entspricht. Diese Förderung ist nur ein Teil der norwegischen Strategie für sauberen Schiffsverkehr. So soll unter anderem der Hafen von Oslo bis 2030 85 Prozent der Emissionen von Kohlendioxid, Schwefeloxid, Stickoxid und Feinstaub reduzieren, mit dem Ziel, der weltweit erste emissionsfreie Hafen zu werden.


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Bild: Yara; Knut Brevik Andersen