Dieser Artikel wurde am 15. Oktober 2013 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Der Sommer hat sich verabschiedet, Kälte und Nässe haben Einzug erhalten, die Grillsaison ist eindeutig vorbei. In…
Dieser Artikel wurde am 15. Oktober 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Der Sommer hat sich verabschiedet, Kälte und Nässe haben Einzug erhalten, die Grillsaison ist eindeutig vorbei. In den letzten Jahren wurde mit steigender Tendenz beobachtet, dass so manch einer die Grillzange nicht aus den Händen legen will und das Würstchenwenden über Holzkohle in den Innenraum verlegt. Eine Idee, die nicht selten tödlich endet.

Schnell tödliche Kohlenmonoxidkonzentration im Raum

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM) weisen nachdrücklich darauf hin, dass man in Innenräumen keine Holzkohle verwenden sollte. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt wurden zum ersten Mal Messungen unternommen, die zeigen, dass schon nach kurzer Zeit lebensbedrohliche Konzentrationen an Kohlenmonoxid (CO) entstehen. Selbst geöffneten Fenster, Türen oder Garagentore würden dies nicht verhindern können.

Für die Messungen wurden diverse Versuche in Messkammern bis zu 19 Kubikmetern durchgeführt. Man stellte fest, dass sich das CO schnell regelmäßig im Raum verteilt. Schon nach zwei Stunden offener Glut aus 800 Gramm Holzkohle wurden mehr als 3.000 ppm (parts per million) CO in der Luft nachgewiesen, eine Konzentration, bei der man nach wenigen Minuten im Raum das Bewusstsein verlieren würde.

Kohlenmonoxidvergiftung oft erst ohne Symptome

CO ist besonders gefährlich, da das farb- und geruchlose Gas erst dann zu spürbaren Symptomen führt, wenn es fast schon zu spät ist. Eine CO-Vergiftung löst oft erst keinerlei Beschwerden aus. Der Blutfarbstoff verfärbt sich sogar rot, sodass es zu einer vermeintlich gesunden Gesichtsfarbe kommt. Auch bei längerem Aufenthalt in niedrigen Konzentrationen besteht Gefahr, das sich das Gas im Blut anreichert.

Die Warnung gelte übrigens ebenso für sogenannte “Indoorgrills” oder “Hot Pots”, mit Holzkohle befeuerte Kochtöpfe, auch wenn die Werbung vielleicht etwas anderes verspreche.

Quellen:

http://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2013/27/grillen_mit_holzkohle_ist_nichts_fuer_den_innenraum_-187991.html

http://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2011/19/holzkohlegrills_gehoeren_nicht_in_die_wohnung-71105.html

Bildnachweis: © Thomas Siepmann  / Pixelio.de