Helium braucht man nicht nur, um Luftballons zu füllen, es hat auch weit wichtigere Anwendungsbereiche. Das Edelgas wird unter anderem für das Funktionieren Medizintechnischer Geräte benötigt, so braucht etwa ein MR-Scanner Helium um zu funktionieren. Doch die Vorkommen des Elements sind begrenzt und werden knapp, deshalb sind es gute Nachrichten, dass kürzlich große Helium-Reserven in Ostafrika entdeckt wurden.
Gestützt auf Erkenntnisse und Wissen aus der Öl- und Gasexploration fand ein britisch-norwegisches Forscherteam heraus, wie Helium unter der Erde produziert wird und wo es sich ansammelt. Jon Gulyas, Professor für Geoenergie an der Universität von Durham, bezeichnet den Fund als bedeutend, denn die bekannten Vorkommen sind bald erschöpft. In den letzten 15 Jahren ist der Preis für Helium deshalb auch um 500 Prozent angestiegen. Nobelpreisträger Robert C. Richardson sprach bereits vor vier Jahren davon, dass der Preis für Heliumluftballons bei knapp 90 Euro liegen müsste, um die wahren Kosten des Edelgases widerzuspiegeln.
Das Knapp-werden der Reserven ist bereits so ernsthaft, dass einige Ärzte gefordert haben, Heliumluftballons zu verbieten. Da Helium weder erneuerbar noch austauschbar ist, ist es notwendig weiter Vorkommen zu finden. In MR-Scannern, in Kernforschungsanlagen und auch im Hadron Collider im CERN ist das Gas unverzichtbar.
Auch wenn das Gas das zweithäufigste Element im Universum ist, so ist das was davon auf der Erde verfügbar ist, in tiefen Gesteinsschichten eingelagert und schwer zu finden. Bisher wurde Helium meist durch Zufall bei Öl- und Gasbohrungen entdeckt, dabei handelte es sich meist nur um sehr kleine Mengen. In ihrer Zusammenarbeit haben die britischen Wissenschaftler und das norwegische Unternehmen Helium-One, nun herausgefunden, dass die Wärme der Vulkane im ostafrikanischen Rift Valley das Gas zum Aufsteigen aus tiefen Gesteinsschichten bringt. Es lagert sich dann in weniger tief gelegenen Gasfeldern ein, wo es besser gefördert werden kann. Diese Entdeckung ist ein wichtiger Schritt, um die Heliumbedürfnisse der Medizin und Forschung auch in Zukunft decken zu können.
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Bild: Radosław Drożdżewski