Die Wiederverwertung und Wiederverwendung von Plastik und Metall könnte in der EU viel dazu beitragen, die 2-Grad-Grenze zu halten und bis 2050 emissionsfrei zu werden.
Dieser Artikel wurde am 15. November 2018 veröffentlicht
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Material Economics hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, die aufzeigt, dass verstärktes Recycling der vier emissionsintensivsten Materialien – Stahl, Plastik, Aluminium und Zement – der EU dabei helfen könnte ihre Industrieemissionen zu halbieren. Setzt man bei diesen vier Materialien verstärkt auf Recycling könnte man den CO2-Fußabdruck um 56 Prozent reduzieren. Wiederverwertung und Wiederverwendung dieser Materialien könnten zu einer jährlichen Einsparung von 178 Megatonnen führen. Durch effizientere Prozesse könnten weitere 56 Megatonnen eingespart werden. Wenn man vorhandene Geschäftsmodelle in ihrer Gesamtheit überarbeitet könnten noch weitere 62 Megatonnen eingespart werden.

Die Studienautoren von Material Economics plädieren für eine zirkuläre Wirtschaft, denn Rohstoffherstellung allein wird bis zum Ende des Jahrhunderts für rund 900 Gigatonen verantwortlich sein, wenn wir so weitermachen wie bisher. Mittels zirkulärer Industrie könne man diese Zahl deutlich senken, nämlich auf rund 300 Gigatonnen. Die Studienautoren müssen eingestehen, dass es schwierig ist, im Zementsektor Einsparungen zu erzielen, dafür aber haben die anderen drei Materialien, Stahl, Plastik und Aluminium umso größeres Potential. Am größten ist dieses Potential, wenn diese Materialien mit Verfahren recycelt werden, bei dem die Qualität keine Einbußen hinnehmen muss.

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Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass 56 Prozent allen Plastiks mechanisch recycelt werden kann. Bei Stahl belauft sich diese Zahl auf 70 Prozent und bei Aluminium auf 50. Jedoch bedarf es Änderungen im Herstellungsprozess sowie der Prozesse am Ende des Produktlebenszyklus, um Recycling wirklich wirtschaftlich zu machen. Zusammenfassend kommt man zu dem Ergebnis, dass durch zirkuläres Wirtschaften große Mengen an CO2 in der Schwerindustrie eingespart werden können. Für die EU errechnen die Autoren eine Einsparung von 296 Millionen Tonnen bis 2050 und 3,6 Milliarden Tonnen weltweit. Bereits vorhandenes Material wiederzuverwenden führt nicht nur zu CO2 Einsparungen, sondern ist auch wirtschaftlich vorteilhaft. Initiativen, die zirkuläre Systeme fördern, sollten deshalb in der Klimapolitik der EU einen zentralen Platz bekommen.

Wer sich in das Thema vertiefen möchte, findet die Studie hier.


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