Dieser Artikel wurde am 20. Januar 2012 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Forscher haben Lösungen entwickelt, wie ohne eine Reduzierung des CO2-Ausstosses der Klimawandel aufgehalten werden kann. Wenn die…
Dieser Artikel wurde am 20. Januar 2012 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Forscher haben Lösungen entwickelt, wie ohne eine Reduzierung des CO2-Ausstosses der Klimawandel aufgehalten werden kann. Wenn die Freisetzung von Methan und Ruß gestoppt würden, könne die Erderwärmung verschoben werden.

Einfache Lösungen gegen den Klimawandel lenken den Blick vom Wesentlichen ab

Forscher haben herausgefunden, dass eine Reduzierung von Methan und Ruß in der Atmosphäre die Klimaerwärmung viel schneller aufhalten können, als die Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Methan sorgt immerhin 25 Mal mehr für die Erderwärmung und Ruß war auch immer schon als Auslöser für Wärmestau in der Luft bekannt. Würde man die Ansammlung dieser beiden Klimakiller in der Luft reduzieren, ließe sich der Klimawandel um Jahrzehnte verschieben. Verantwortlich sind nun also nicht mehr die Industriestaaten, mit ihrem Mitweltzerstörenden Lebensstil, sondern Asien, mit den Reisfeldern, aus denen Methan entweicht. Die Rußansammlung in der Atmosphäre würde zudem besonders durch die offenen Herdstellen in den armen Ländern, Brandrodung und natürlich Dieselruß gefördert. Nicht zu vergessen der Methanausstoß frei herumlaufender Wiederkäuer, insbesondere der Rinder. Kleinere Mengen an Methan gelangen auch in die Luft an unsachgemäß geführten Erdgasbohrungen und Gasleitungen. Alles in allem aber lösbare Probleme, nur halt bitte von den ohnehin gebeutelten Menschen der armen Länder.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,808824,00.html
http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2012-01/klima-gase-rauch
Das Klimaproblem, die vom Menschen verursachte Erderwärmung ist aber nur ein Teil der globalen Krisen. Das Problem ist in Wahrheit der entfesselte Kapitalismus, oder wie Jéan Ziegler treffender sagt: „der globale Kannibalismus des Kapitals“.

Eine global nachhaltige Entwicklung braucht nicht schnelle Alibilösungen

Es ist typisch für die in Bedrängnis geratenen Industriestaaten, dass sie Hände ringend einen Weg suchen, von ihrer Verantwortung für den katastrophalen Zustand dieses Planeten abzulenken. Nun also liegt der schwarze Peter bei den armen Ländern und kleineren technischen Problemen.
Unser westliches System des Wirtschaftens und Lebens, das industrielle System ist aber auch dafür verantwortlich. Seit einem halben Jahrtausend beuten wir diesen Planeten skrupellos aus, haben Jahrtausende alte Kulturen zerstört, Rohstoffe in fremden Kontinenten gestohlen und einen absolut unnatürlichen, in keiner Weise nachhaltigen Lebensstil entwickelt. Die blühenden Landschaften, eine auskömmliche Landwirtschaft haben wir zerstört, durch den Raubbau in den Kolonien, durch Monokulturen in Form riesiger Plantagen und letztlich durch die Überschwemmung der Märkte mit unseren subventionierten Lebensmitteln. Nun sollen diese Menschen auch noch unseren Lebensstil kopieren, unsere Autos kaufen und damit unendlich viel mehr CO2 ausstoßen, als sie es je tun würden, hätten wir sie in Ruhe gelassen. Vorab verbieten wir ihnen noch, zu kochen, weil damit zu viel Ruß in die Atmosphäre gelangt und nötigen sie, ihre Reisfelder regelmäßig trocken zu legen, damit der Methananteil in der Atmosphäre zurückgehen kann. Inzwischen können wir so weitermachen, wie bisher, mit fossilen Brennstoffen und unserem Lebensstil, 8-Zylindermotoren und ungebremstem Wachstum.

Nur die neue industrielle Revolution kann global helfen

Die sofortige und globale Abkehr vom Öl hat nicht nur Auswirkungen auf das Klima, sondern ist auch aktive Friedens- und Wirtschaftspolitik. Die Macht der Ölkonzerne und Großbanken wird gebrochen, der gesamte Nahe Osten wird entspannt und kann sich – friedlich – neu ordnen. Die regionale Energieerzeugung aus lokal vorhandenen Rohstoffen, sowie Wind und Sonne sorgt für lokale Wertschöpfung, die die Menschen auch wirtschaftlich zu einer Neuordnung bringt. Die damit verbundene Reduzierung der Lebensmittelproduktion in den Industriestaaten hilft, die Lebensmittelindustrie, die Agrarfabriken aufzulösen und zu einer vernünftigen, ökologischen regionalen Landwirtschaft zurückzukehren, weltweit. Damit können auch die Schwellenländer wieder ihren Bedarf an Lebensmitteln aus der wieder erstarkten lokalen Landwirtschaft decken.
Diese Entwicklung zu wirklicher Nachhaltigkeit, die eben nur ohne eine industrielle Wirtschaft gelingen kann, wollen unsere Konzernlenker – und damit die von ihnen abhängigen bürgerlichen Politiker – mit allen Mitteln verhindern. Sie müssen ihre Pfründe sichern und nehmen dafür den Hunger in der Welt – seit Jahrhunderten – in Kauf, sowie die negative Entwicklung des Klimas. Auch der Weltfrieden ist nach wie vor gestört, solange diese Politik des Raubbaus zugunsten weniger nicht endet.

„It´s the economy, stupid“ war ein wahrer Ausspruch Bill Clintons im Wahlkampf gegen Georg Bush.

Die Zahlen der Studien besagen dann auch anderes. Der Methananteil an den Treibhausgasen in der Atmosphäre beträgt etwa 18 Prozent, der von CO2 dagegen 72 Prozent, neben 9 Prozent an Stickoxiden (im Wesentlichen als Lachgas N2O). Man lenkt also den Blick auf einen kleineren Teil des Problems um von dem Hauptverursacher CO2 abzulenken. Dieser Methananteil unter den Klimagasen setzt sich dann aus 40 Prozent aus natürlichen Quellen (Feuchtgebiete, Ozeane und Termiten) und 60 Prozent „menschengemachter“ Emissionen zusammen. Bei den durch menschliches Handeln entstehenden Emissionen liegen in der Tat die Viehhaltung mit 15 Prozent und der Reisanbau mit 11 Prozent vorn. Dazwischen liegt aber auch der menschliche Abfall auf offenen Deponien mit 13 Prozent. Das wäre aber schon wieder ein zivilisatorisches Problem, ein Emittent aus unserer Wegwerfgesellschaft.
Jede Statistik lässt sich leicht so interpretieren, dass das Augenmerk von dem wirklichen Problem abgelenkt wird. Grundsätzlich lässt sich aber nicht mehr vertuschen, dass nun mal die das Klima beinflussende Gase in die Atmosphäre gelangen, die durch unseren „zivilisierten“ Lebensstil entstehen. Diesen gilt es zu ändern, mit den genannten wirtschaftlichen Veränderungen. Diese Veränderungen unseres westlichen Wirtschaftssystems werden dann aber auch den Menschen helfen, allen Menschen und nicht nur der kleinen Gruppe an der Spitze, den „Machtklumpen“.