Fotocredit: Pixabay/scym
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Viele Kräuter lassen sich bestens wild sammeln. Wenn wir sie dann auch noch richtig behandeln und zügig verarbeiten, bleiben ihre guten Inhaltsstoffe lange erhalten.
Dieser Artikel wurde am 19. August 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Unberührte Naturwiesen bieten eine hervorragende Möglichkeit, um Kräuter wild zu sammeln. Auf trockenen, mageren Wiesen wachsen Gänseblümchen, Huflattich, Johanniskraut, Thymian und Oregano. Dann gibt es auch noch nährstoffreiche Fettwiesen, auf denen sich Rotklee, Löwenzahn und Spitzwegerich finden lassen. In unseren heimischen Wäldern wirst du ebenfalls fündig,  hier kannst du Birkenblätter und Lindenblüten finden, Fichten- und Tannenspitzen. 

DER BESTE ZEITPUNKT ZUM SAMMELN 

Ist dann, wenn das Wetter warm und sonnig und trocken ist. Blätter und Blüten sammelst du am besten am späten Vormittag, wenn der Morgentau bereits abgetrocknet ist. Die Blätter enthalten vor der Blüte die meisten Inhaltsstoffe, Blüten zu Beginn der Blütezeit. Wenn du die Wurzeln der Kräuter sammeln möchtest, dann tust du das am besten im Frühjahr oder im Herbst und dann entweder abends oder wirklich früh am Morgen. 

RICHTIG AUFBEWAHREN und HALTBAR MACHEN 

Getrocknet sind die Kräuter eine Jahr lang haltbar. Dazu hängt man sie gebündelt und kopfüber an einem luftigen, warmen, aber schattigen Ort auf. Wenn das für dich nicht in Frage kommt, dann hast du auch die Möglichkeit sie auf Backpapier ausgebreitet im Backrohr bei etwa 40 Grad zu trocknen. 
Wenn die Kräuter bei Berührung rascheln, dann sind sie trocken genug und du kannst sie beispielsweise in einem Einmachglas mit Deckel lagern. 
Hier gilt auch wieder am besten trocken und kühl aufbewahren, dann halten sie am längsten und du hast wirklich das ganze Jahr über etwas von deinen gesammelten Schätzen. 

Fotocredit: Pixabay/Devanath
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Für die direkte frisch Anwendung, die Kräuter einfach kurz abspülen und dann direkt zubereiten oder einfrieren. 

Auch immer eine sehr schöne Idee ist es mit den Kräutern einen Ölauszug herzustellen. Hier eignet sich am besten ein reichhaltiges Öl wie Olivenöl oder das Öl der Avocado. Wenn du das Öl später zu kosmetischen Zwecken verwenden möchtest, ist auch Jojoba- oder Mandelöl wunderbar in der Anwendung. 
Bei Blüten und anderen zarten Pflanzenteilen einfach vorsichtig mit den Fingern abzupfen und größere Blätter oder Wurzeln mit einem Messer zerhacken. Auch, wenn du hier getrocknete Kräuter verwendest, bietet es sich an die größeren Teile zuerst kleiner zu machen und vor allem harte Teile auszusortieren. 

Was ich eine besonders schöne Idee finde ist ein Hydrolat mit einer Espressokanne herzustellen. Du kennst sie bestimmt, diese kleinen silbernen, italienischen Espressokannen, in die man einen Teil mit Kaffeepulver und einen mit Wasser füllt und sie dann aufkochen lässt – genau die kannst du auch verwenden, um deine Kräuter in Hydrolate zu verwandeln. Normalerweise braucht man dazu nämlich eine Distille, aber mit der Kanne klappt das auch ganz fein. 
Hier eignen sich besonders gut duftende Blüten und Kräuter, wie Rosen, Melisse, Thymian oder Lavendel. Auch Minze ist für den Sommer wunderbar und sehr erfrischend. 

Fotocredit: Pixabay/SeppH
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Dafür den unteren Teil der Espressokanne mit Wasser füllen, den Trichter einsetzen und die klein geschnittenen Pflanzenteile locker hinein legen. Den oberen Teil der Kanne festschrauben und wie gewohnt auf die Kochplatte stellen. Wenn das Wasser komplett durchgepresst ist, vom Herd nehmen und vollständig abkühlen lassen. Gekühlt hält sich das Hydrolat für etwa 2-3 Monate und es gibt eine wunderbare Zutat bei der Herstellung von Cremes oder auch einfach als Duftender Zusatz zu einem Bad, auch gerne als kühlender Bodyspray direkt aus dem Kühlschrank im Sommer zu verwenden. 

Die einfachste Methode ist natürlich die Kräuter zum Würzen deiner Gerichte und Speisen zu verwenden. Hier kannst du besonders gut mit Wildkräutern arbeiten, weil sie meist viel aromatischer sind als die gezüchteten Sorten, die wir im Topf kaufen können. Probier dich hier auch gerne mal aus und du wirst sehen, dass du noch ganz neue Geschmäcker entdecken kannst. 

Fotocredit: Pixabay/neelam279
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