Manche Lebensmittel verderben schneller als andere und haben stärkere negative Auswirkungen auf das Klima.
Dieser Artikel wurde am 25. Oktober 2018 veröffentlicht
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Es ist bestimmt jedem schon das eine oder andere Mal passiert, dass er verdorbene Lebensmittel im eigenen Kühlschrank entdeckt hat. Man hat etwas gekocht, davon bleibt was über und man stellt es in den Kühlschrank, um es später zu essen, doch dann vergisst man es und schon ist es verdorben und landet im Mist. Oder man vergisst, dass man noch einen schönen Blattsalat in der Gemüselade hatte und wenn man wieder daran denkt, ist er schon alles andere als schön. Viele von uns ärgern sich dann über sich selbst und werden von schlechtem Gewissen geplagt, denn niemand verschwendet gerne Lebensmittel. Doch wie viele von uns denken dabei sofort an die klimatischen Folgen, die Lebensmittelverschwendung mit sich bringt?

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO hat errechnet, dass weltweit 30 Prozent aller produzierten Lebensmittel verschwendet werden. Lebensmittelverschwendung ist für acht Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Egal an welcher Stelle in der Versorgungskette – in der Produktion, während des Transports oder beim Endkunden – es zum Verderb kommt, hat dies negative Auswirkungen.

In Schweden wurde eine Studie von Forschern der Universität Karlstad durchgeführt, bei der man sich angesehen hat, welche Obst- und Gemüsesorten am häufigsten verschwendet werden und die Folgen in drei Bereichen analysiert. Diese Bereiche waren: klimatische Auswirkungen, wirtschaftliche Auswirkungen für den Einzelhändler und Anteil an der Gesamtmüllmenge. Dafür wurden Aufzeichnungen von drei großen Supermärkten der schwedischen Kette ICA herangezogen, denn dort führt man Buch darüber was wegen Verderb weggeworfen wird und welche Mengen. Dabei haben sich allen voran die Banane, aber auch Weintrauben, Äpfel, Birnen, Tomaten, Paprika und Blattsalat als die sieben meist verschwendeten Sorten erwiesen.

Bananen hatten von allen Sorten den größten Anteil an der Gesamtabfallmenge und auch die schlimmsten klimatischen Auswirkungen. Diese Frucht wird per Flug um die halbe Welt transportiert und verdirbt schnell. Die stärksten wirtschaftlichen Auswirkungen hingegen hat Blattsalat. Muss Salat unverkauft werggeworfen werden bedeutet dies größere wirtschaftliche Verluste für den Supermarkt als bei den anderen Sorten. Supermärkte haben die Möglichkeit ihre Nachhaltigkeitsbilanz aber auch ihr wirtschaftliches Ergebnis deutlich zu verbessern, wenn sie mit diese sieben Sorten besser umgehen. Supermärkte können zum Beispiel geringere Mengen einkaufen und besser darauf achten, dass verdorbene Exemplare sofort entfernt werden, bevor sie andere anstecken. Außerdem kann man einen Teil der Verschwendung verhindern, indem man vollreife Ware günstiger anbietet oder zu Smoothies verarbeitet und diese verkauft. Natürlich sind auch wir Kunden gefragt unser Verhalten zu überdenken. Brauchen wir wirklich das ganze Jahr Weintrauben oder Tomaten vom anderen Ende der Welt? Schmecken nur optisch einwandfreie Früchte gut? Wovon kaufen wir mehr ein als wir verbrauchen können, bevor es verdirbt?

Bild: Pexels


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