Wie Mahlzeitenplanung nicht nur Zeit und Geld spart, sondern noch dazu der Umwelt hilft!
Dieser Artikel wurde am 14. Februar 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Verderben euch manchmal Lebensmittel im Kühlschrank? Müsst ihr mehrmals pro Woche in den Supermarkt, weil eine Zutat für die nächste Mahlzeit fehlt? Ihr esst immer die selben Gerichte? Wenn davon eine oder mehrere Aussagen auf euch zutreffen ist der heutige Artikel für euch! Ich verrate euch, wieso ihr vielleicht einen Mahlzeitenplan braucht und so nicht nur Geld spart, sondern auch nachhaltiger lebt.

Warum Mahlzeiten planen?

Die Vorteile einer Mahlzeitenplanung sind vielfältig und je mehr Routine ihr dabei entwickelt, desto mehr fallen sie ins Gewicht:

Lebensmittelmüll vermeiden und Geld sparen

Der beste Weg, um die eigene Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, ist die Planung der Einkäufe und Mahlzeiten. Jedes achte gekauft Lebensmittel landet durchschnittlich in der Abfalltonne. Das ist nicht einfach nur ärgerlich, sondern kostet auch viel Geld. Pro Kopf schmeißen wir auf diese Weise jährlich über 200 Euro auf den Müll. Plant ihr eure Mahlzeiten in Ruhe könnt ihr dagegen Angebote leichter berücksichtigen und profitiert von Preisvorteilen. Zudem kauft ihr nur das, was ihr wirklich braucht und es landet am Ende weniger (oder im Idealfall gar nichts) im Müll.

Gesündere Essgewohnheiten

Durch die Mahlzeitenplanung könnt ihr leicht sicherstellen saisonale Produkte zu verwenden und andere positive Änderungen in eurer Ernährung vornehmen. Weniger Fleisch essen, zum Beispiel. Alleine die bewußte Entscheidung über eure Mahlzeiten fördert gesunde Entscheidungen und sind ein wesentlicher Bestandteil des achtsamen Essens. Ein Wochenplan erleichtert die Berücksichtigung von Abwechslung aus Ausgewogenheit. Ihr könnt Lebensmittel aus verschiedenen Nährstoffgruppen gezielt über die Woche verteilen. Außerdem fällt es leichter, frische Lebensmittel zeitnah nach dem Einkauf zu verarbeiten. Auf diese Weise profitiert ihr optimal von den enthaltenen Vitaminen und anderen Vitalstoffen, die bei längerer Lagerung verloren gehen. Bonus: Fast Food als Notlösung wird durch Wochenplanung überflüssig. Das ist gesünder und spart ebenfalls Verpackungsmüll, da Fertiggerichte meist aufwändiger verpackt sind als frische Zutaten.

Zeitersparnis

Für die Erstellung eines Wochenplans investiert ihr einmal wöchentlich Zeit, anstatt täglich zu überlegen, was gekocht wird und was ihr dafür einkauft. Mit einer Einkaufsliste im Gepäck steuert ihr dann gezielt die richtigen Regale an und spart dort zusätzlich Zeit.

Wieso Mahlzeitenplanung hilft nachhaltiger zu leben

Durchschnittlich werden pro Jahr ungeführ 80 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen. Pro Person. Diese enorm hohe Lebensmittelverschwendung wäre vermeidbar, wenn das ziellose Einkaufen wegfallen würde. Hand aufs Herz: habt ihr einen vollen Überblick über die Lebensmittel, die ihr noch daheim habt und was ihr in den nächsten Tagen braucht?

Zubereitungsreste bei der Verwendung von frischen Produkten fallen immer an. Die drei anderen Lebensmittelabfallarten Speisereste, originale Lebensmittel und angebrochene Lebensmittel lassen sich allerdings durch sorgfältige Planung, Einkauf, Lagerung, Verarbeitung und Verwendung zu einem Großteil vermeiden. Es entsteht weniger Lebensmittelmüll, wird generell weniger gekauft, also auch weniger Ressourcen für Herstellung und Transport verbraucht.

Außerdem kann bei der Planung gut berücksichtigt werden woher die Lebensmittel kommen und wie viel Fleisch oder Fisch gegessen wird. So zieht das Ganze eine Reihe an positiven Nebeneffekten nach sich. Produkte aus Übersee mit einer schlechten Klimabilanz oder eben auch Fleisch, dessen Herstellung aus Klimasicht nicht ideal ist, können vermieden oder zumindestens sehr selten gegessen werden.

Mahlzeitenplanung, Fotocredit: Ulrike Göbl

Mahlzeitenplanung Basics

So, aber wie erstellt ihr denn jetzt am besten so einen Mahlzeitenplan? Viele Wege führen nach Rom und so gibt es auch viele Methoden bei der Erstellung eines Wochenplans. Für die einfachste Vorgehensweise braucht ihr lediglich Papier und einen Stift nach Wahl. 

Bevor es losgeht erleichtern folgende einmalige Vorbereitungen die regelmäßige Planung: überlegt gemeinsam mit allen Personen im Haushalt, welche Gerichte ihr gerne esst, was ihr immer schon mal ausprobieren wolltet und welche Mahlzeiten ihr überhaupt gemeinsam einnehmt. Notiert euch die Gerichte und am besten auch gleich die dazugehörigen Zutaten auf kleinen Zetteln.

Um den Wochenplan zu erstellen setzt ihr euch im Idealfall wieder zusammen und überlegt gemeinsam, was ihr in den folgenden Tagen essen wollt. Dafür am besten die vorab erstellen Kärtchen auf dem Tisch ausbreiten oder auch neue Gerichte hinzufügen. Kinder freuen sich sehr, wenn auch sie in den Entscheidungsprozess eingebunden werden (und essen dann eher am Familientisch mit!). 

Die ausgewählten Gerichte bringt ihr dann nur noch in die gewünschte Reihenfolge und anhand der Zutatenlisten erstellt ihr einen Einkaufszettel für den Großeinkauf. Zusätzlich benötigt ihr vielleicht eine separate Liste für frische Zutaten, die während der Woche noch besorgt werden müssen.

Bonus für Planungs-Profis

Habt ihr diese Basics ein paar Wochen verfolgt und automatisiert gibt es natürlich noch allerhand was ihr zusätzlich beachten könnt. Gerichte können nach der Reihenfolge der Verderblichkeit eingeplant werden, der Plan kann in schöner Form für alle ersichtlich aufgehängt werden und vieles mehr. 

Das alles spielt aber vorerst keine Rolle, ich bin sicher, ihr merkt bereits einen deutlichen Unterschied, wenn ihr einfach einen Basis-Plan erstellt. Der Lebensmittelmüll wird sinken und euer Sparschwein wird dicker und dicker werden.

Quellen:
Frankfurter Allgemeine, Klaubert, D. (2011): “Die große Verschwendung” 
Luxiders, Yasmin Razzaque, “Fünf einfache Wege, nachhaltiger zu essen
Smarticular, Silvia, “Wochenplan für Mahlzeiten und Einkauf – spart Zeit, Geld und Müll