Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel werden im Jahr weggeworfen oder sind Verluste entlang der Wertschöpfungskette. Das ist rund ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel. Wahnsinn oder? Österreichische Haushalte werfen bis zu 157.000 Tonnen an angebrochenen und original verpackten Lebensmitteln weg, obwohl diese bei rechtzeitigem Konsum genießbar gewesen wären. Davon könnte fast eine halbe Million Menschen ein Jahr lang leben! Durchschnittlich werfen der Wiener und die Wienerin jährlich rund 40 Kilogramm an Lebensmitteln weg, die eigentlich gegessen hätten werden können.
Jeder Einzelne von uns hat aber durch sein Verhalten Einfluß auf die Menge von Lebensmittel, die weggeworfen werden. Durch unsere Kaufentscheidungen, unsere Essgewohnheiten und die Art, wie wir den Haushalt organisieren entscheiden wir täglich, was im Müll landet. Die Verschwendung von Lebensmittel im Haushalt lässt sich leicht vermeiden, wenn wir einige unserer Gewohnheiten im Alltag ändern. Im Folgenden einige Tipps, wie jeder Einzelne mit der Reduzierung von Lebensmittel-Abfällen anfangen kann:
- Planung
Den Lebensmitteleinkauf und die Mahlzeiten der nächsten Tage vorplanen, zuerst einmal schauen, was an Lebensmitteln daheim ist und diese in die Planung mit einbeziehen. Dabei lieber mehrmals in der Woche kleinere Mengen kaufen, als einmal zu viel, und immer einen Einkaufszettel mitnehmen um Fehl- und Spontankäufe zu vermeiden. - Lagerung
Lebensmittel halten sich länger, wenn sie richtig gelagertwerden. Gemüse am besten aus der Plastikverpackung nehmen, bevor es in den Kühlschrank kommt. Salat, Spargel und Karotten in ein feuchtes Tuch einwickeln. Erdäpfel oder Orangen halten sich bis zu vier Monate lang, wenn sie kühl und trocken gelagert werden. Getreide und Getreideprodukte sind besonders anfällig für Motte und Co, daher immer luftdicht verpacken (am besten in Glasbehältern). Fragt doch mal eure Oma, die hat hier sicher gute Tipps zur Lebensmittellagerung parat!! - Reste
Aus Resten kann man oft noch etwas leckeres zubereiten – ein Auflauf, eine Suppe, ein Omelette… Hier findet ihr zum Beispiel eine Suchmaschine für das Kochen mit Resten. Durch mitgebrachte Behälter lassen sich auch im Büro, in der Kantine oder im Restaurant die Reste vom Mittagsessen für den späteren Verzehr aufbewahren. - Haltbarkeits-/Verbrauchsdaten
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist nicht mit dem Verbrauchsdatum gleichzusetzen. Reis, Nudeln, Getreide und Hülsenfrüchte sind noch Monate nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum genießbar. Auch Joghurt oder Topfen kann nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums ohne Bedenken verzehrt werden. Im Zweifelsfall immer dem Aussehen und Geruch der Produkte vertrauen. (Wie zum Beispiel Katharina Seiser bei der Verkostung eines 1,5 Jahre alten Joghurts.) Einige Geschäfte bieten Ihre Ware kurz vor dem Verfallsdatum reduziert an. Hier kann man also sogar noch sparen. - Einfrieren
Fast alle Lebensmittel können tiefgefroren werden. Brot und Backwaren halten sich über Monate. Auch frisches Gemüse, Fleisch, Fisch, Käse- und Wurstwaren, Saucen, Suppen und fertige Gerichte können im Tiefkühlfach aufbewahrt werden und sorgen für Vorrat an Tagen, an denen keine Zeit zum Kochen übrig bleibt. Auch kleinere Essensreste können eingefroren werden und ergeben zusammengenommen mit einer guten Hühnerbrühe (in Portionen tiefgefroren) eine schnelle Suppe und sind nebenbei auch eine gute Maßnahme gegen eine drohende Erkältung.
Man kann also als Einzelner schon kleine Schritte setzen und einfach einmal bewusster mit den Lebensmitteln umgehen. Den meisten Leuten ist nämlich gar nicht bewußt, wie viele Lebensmittel sie eigentlich wegwerfen. Habt ihr noch weitere Tipps parat?
Die nebenberufliche Fitness- und Ernährungstrainerin beschäftigt sich schon seit ihrer Jugend mit gesunder Ernährung und alternativen Lebensweisen. 2010 begann die begeisterte Hobbyköchin ihren Foodblog „Fit & Glücklich“. Dort vereint sie ihre Liebe zu gutem Essen und Sport mit dem Versuch, die Balance im Leben zu finden. Seit 2012 vernetzt sie mit einer Kollegin auch noch die Österreichischen Foodblogger auf einer eigenen Plattform.