Ideen und Tricks um die Feiertage um Ostern nachhaltiger zu gestalten.
Dieser Artikel wurde am 21. März 2018 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Auch vor und zu Ostern läuft die Maschinerie des Marktes auf Hochtouren. Überall in den Geschäften findet man diverse Osterdekoration, Süßigkeiten in Hasenform, diverse bunt gefärbte Eier und noch vieles mehr. Aber was davon ist notwendig? Was ist sinnvoll? Wo gibt es auch nachhaltige Alternativen? Wie kann man dieses Fest bewusster feiern?

Und wie kann man trotzdem das Osterfest mit all dem was es für einen persönlich bedeutet so feiern, dass es auch wirklich ein Fest für alle ist – die Natur und Umwelt inklusive? Hier findest du ein paar einfache Tipps dafür.

Eier

Wer an Ostern denkt, der kommt um bunte Eier fast nicht herum. Von der Symbolik repräsentieren Eier das beginnende Leben. Im Frühling erwacht die Natur zu neuem Leben. Im christlichen Glauben gab es die Wiederauferstehung, die gefeiert wird. Warum sie bunt sind hat diverse Herleitungen und bereitet heutzutage wahrscheinlich hauptsächlich Freude.

Zu beachten ist beim Färben jedoch, dass die dazu verwendeten Farben nicht immer so unbedenklich sind. Die oft enthaltenen Azofarbstoffe sind zwar laut Aussage einiger Studien für die meisten Menschen unbedenklich, können aber allergische Reaktionen und bei Kindern Hyperaktivität auslösen.

Gefärbte Eier gehören zu Ostern traditionell dazu. - Photocredit: pixabay.com/Silviarita
Gefärbte Eier gehören zu Ostern traditionell dazu. – Photocredit: pixabay.com/Silviarita

Unbedenklich ist es jedoch, mit Lebensmitteln zu färben, die man auch einfach so essen kann. Hier eine kleine Inspiration, was man zum färben verwenden kann:

  • Rot: Rote-Beete-Saft

  • Braun: Rote Zwiebelschalen, Schwarzer Tee

  • Blau bis Lila: Rotkohlblätter, Heidelbeeren

  • Grün: Petersilie, Johanniskraut, Brennessel

  • Gelb: Safran, Kurkuma

Bei den Eiern sollte man sich außerdem auch die Frage stellen: Wie viele sind wirklich notwendig? Wie oft denkt man sich schon am Ostermontag, dass man jetzt mal für die nächste Zeit keine Eier mehr sehen kann? Wenn man erst gar nicht so viele kauft und isst, kann man dadurch auch schon ein Zeichen setzen, dass in Zukunft weniger Tiere dafür leiden müssen.

Osterneste für die Kinder

Bei den Osternesten für die Kleinen ist das Nest meist ohnehin aus Naturmaterialien. Aber was ist mit den ganzen Süßigkeiten, die heutzutage darin landen? Schokolade ist oft in Plastik oder unterschiedlichen Alufolien verpackt. Welche diese Verpackungen weniger umweltschädlich ist, darüber lässt sich streiten. Aber wie sieht es mit Alternativen aus?

Generell kann man hinterfragen, wie gut und sinnvoll es ist, Kindern zuckerhaltige Lebensmittel zu geben. Ganz vermeiden wird es sich in den seltensten Fällen lassen. Wie wäre es aber damit, statt den fertigen Süßigkeiten etwas selbst zu backen – zum Beispiel in Form eines Osterhasen? Oft gibt es auch beim Bäcker diverse spannende Kreationen, die gut ins Osternest passen. Auch Kekse in diversen Oster-typischen Formen ergänzen den Inhalt des Nestes sehr gut. Es hilft hier in jedem Fall, der Fantasie und Kreativität freien Lauf zu lassen.

Osterneste können sehr natürlich gestaltet sein. - Photocredit: pixabay.com/Silviarita
Osterneste können sehr natürlich gestaltet sein. – Photocredit: pixabay.com/Silviarita

Palmkätzchen

Manchmal findet man schon Kampagnen, die darüber informieren, welche Auswirkung das Abschneiden von Palmkätzchen auf die Natur hat. Die breite Masse hat es aber noch nicht ganz erreicht. Es geht dabei nicht nur darum, der Pflanze selbst ihre Blüten und zukünftigen Früchte wegzunehmen. Wahrscheinlich noch wichtiger ist die Tatsache, dass die Palmkätzchen eine der ersten blühenden Pflanzen im neuen Jahr sind, und somit die wichtigste Nahrung für die Bienen und sonstigen Insekten darstellen, die nach einem langen ausgehungerten Winter dringend nach Stärkung suchen. Reduzieren wir diese Nahrungsquelle zusätzlich noch, sind die, die überleben dadurch geschwächter und noch anfälliger auf Krankheiten.

Als Dankeschön an die Bienen, dass sie dafür sorgen, dass unser Obst und Gemüse bestäubt wird und Früchte bilden kann, lassen wir doch gerne diese sanften Frühlingsboten am Strauch, oder?

Palmkätzchen sind eines der ersten Nahrungsangebote des Jahres für Insekten. - Photocredit: pixabay.com/congerdesign
Palmkätzchen sind eines der ersten Nahrungsangebote des Jahres für Insekten. – Photocredit: pixabay.com/congerdesign

Dekoration

Zusätzlich zu den Palmkätzchen gibt es natürlich noch weitere Aspekte zur Dekoration rund um diese Feiertage. Früher war es ganz normal, Eier auszublasen, das innere im Essen zu verarbeiten und die Schale liebevoll zu bemalen und aufzuhängen. Diese Tradition hat sich über die Jahre immer mehr aufgehört, und die natürliche Dekoration wurde durch Plastik ersetzt. Wie wäre es also, sich wieder der Tradition zu widmen, und sich mit der ganzen Familie mal am Nachmittag hinzusetzen und gemeinsam nicht nur Eier zu bemalen, sondern auch kreative andere Dekorationen aus Bast, Holz, oder anderen natürlichen Materialien selbst zu gestalten?

Gefärbte Eier werden auch oft als Dekoration benutzt. - Photocredit: pixabay.com/FeeLoona
Gefärbte Eier werden auch oft als Dekoration benutzt. – Photocredit: pixabay.com/FeeLoona

Osterschinken

Gerade beim Festmahl verbinden viele Menschen in unserem Kulturkreis das feierliche Gefühl mit dem Genuss von Fleisch. Früher war es schließlich so, dass es in vielen Familien etwas außergewöhnliches war, Fleisch zu essen. Es wurden zur Feier des Tages die wertvollsten Gerichte aufgetischt.Beim Festmahl sollte schließlich nicht gespart werden. Daran ist überhaupt nichts falsch. Es ist sogar wichtig, für sich selbst gewisse regelmäßige Feste und Rituale im Leben zu integrieren, wo man alle Sorgen vergessen kann.

Aber ist es heute auch noch so, dass Fleisch etwas ganz besonderes ist, das man zelebriert und mit viel Dankbarkeit, Freude und Gemeinschaftsgefühl verzehrt? – Ich traue mich zu behaupten, dass für die Meisten die Antwort eher nein ist. Um den Nachhaltigkeitsgedanken also auch bei einem Feiertag wie Ostern hochzuhalten, möchte ich die Idee in den Raum werfen, nicht am Ostersonntag auf den Osterschinken (oder ähnlichem) zu verzichten wenn man nicht möchte, sondern bewusst zumindest mehrere Tage davor und danach kein Fleisch, keinen Schinken, etc. zu essen. Dadurch lernen wir einen bewussteren Umgang mit dem kostbaren Produkt, wofür ein Lebewesen sein Leben gegeben hat um uns zu ernähren.

Fazit

Oft hängen wir an Gedanken, dass Traditionen aufrecht erhalten werden müssen, und genauso gelebt werden sollen, wie wir es gelernt haben. Aber stimmt das wirklich? Auch Traditionen wandeln und verändern sich über die Jahre und Jahrzehnte. Warum sollen wir nicht aktiv daran mitgestalten?

 

Weiterführende Quellen

Leben ohne Zucker? 
https://www.geo.de/geolino/mensch/3690-rtkl-ostern-bunte-eier-warum-eigentlich

http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/2010/ostereier-farben-als-krankmacher-100.html
http://www.t-online.de/leben/id_62471758/ostereier-sind-bunte-eier-schaedlich-.html

 

Bildquellen

Beitragsbild: pixabay.com / nitli
Ostereier: pixabay.com / silviarita
Oster-Körbchen: pixabay.com / silviarita
Palmkätzchen: pixabay.com / congerdesign
Eier als Dekoration: pixabay.com / FeeLoona