Dieser Artikel wurde am 26. Dezember 2013 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell! Das Modell der „bürgerlichen Kleinfamilie“ mit Vater, Mutter und Kind/ern ist evolutionärer Unsinn. Evolution braucht eine…
Dieser Artikel wurde am 26. Dezember 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Das Modell der „bürgerlichen Kleinfamilie“ mit Vater, Mutter und Kind/ern ist evolutionärer Unsinn. Evolution braucht eine möglichst große Mischung und nicht eine Konzentration auf eine einzige Variante. Wie schädlich dieses „Modell“ ist, zeigt die gesamte soziale Entwicklung unserer Gesellschaft (https://www.energieleben.at/stop-talking-%E2%80%93-start-feeling-uber-40-000-kinder-klagen-an/). Der „Sprung“ in der Geschichte der „hominiden“ entstand durch eine Mischung der Menschen (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/fruehmenschen-waren-bei-partnerwahl-nicht-waehlerisch-a-939855.html).

 

Ein Kind braucht für eine gesunde Entwicklung und „Erziehung“ ein ganzes Dorf

 

Der Begriff Familie ist grundsätzlich und im Lauf der Geschichte der letzten 10.000 Jahre voller Varianten und völlig uneindeutig. Ursprünglich meint das Wort „familia“ bei den Römern den gesamten Besitz eines Mannes („Patriarch“) einschließlich aller Sklaven, Angestellten und dem Vieh. Kinder wuchsen immerhin noch in dieser bereits weit entwickelten Zivilisation in einer Gemeinschaft auf. Bei vielen „Naturvölkern“, also Gemeinschaften, die sich noch nicht so weit aus dem Leben in und mit der Umgebung (Mitwelt) entfernt haben, spielt die Familie aus Erzeuger und Mutter keine Rolle. Bei unseren direkten Vorfahren, den Bonobo-Schimpansen beobachtet der Verhaltensforscher Frans de Waal, wie die „Gruppe“ eine Gemeinschaft bildet, in der es die „Kleinfamilie“ überhaupt nicht gibt. Möglicherweise herrscht hier eine von den Weibchen geführte Gemeinschaft, in der es all die Stressfaktoren, die die Menschen seit der Auflösung dieser Urgemeinschaft peinigen nicht geben kann. Die „Paarung“ erfolgt nach belieben, der „Sexualstress“ kann gar nicht erst entstehen, weil er sofort – mit welchem „Partner“ auch immer – ausgelebt, abgebaut wird. Das Ergebnis ist eine absolut friedliche und harmonische Gemeinschaft (http://www.zeit.de/2006/50/ST-de-Waal;   http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/muenchner-kammerspiele-schande-premiere-a-940533.html).

Wer noch in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts aufwuchs, hatte das ganze Dorf oder das Stadtviertel als „Erlebensraum“ und die leiblichen Eltern spielten eine untergeordnete Rolle. Je mehr diese mit der Betreuung der Kinder allein gelassen wurden, desto mehr wuchsen alle Probleme der heutigen „zivilisierten Gesellschaften“. In diesen leiden unter dem allgemeinen Stress am meisten die Kinder (http://taz.de/Kindesmisshandlung/!129737/).

 

Eine kranke Gesellschaft kann keine „gesunde Zukunft“ entwickeln

 

Alle Menschen spüren mit Sicherheit, dass „etwas nicht stimmt“. Sie leiden unter dem Stress den das System erzeugt, Psychologen finden immer neue Namen für diese Symptome. Einer der ersten „wissenschaftlich arbeitenden“ Seelenärzte, Sigmund Freud, machte dann auch den „Sexualtrieb“ als Schuldigen für die ihm damals vorgestellten Seelennöte aus. Diesen Gefühlsstress nicht abbauen zu können macht gerade junge Menschen, überschwemmt mit Hormonen, so gefährlich, im schlimmsten Fall zu brutalen Monstern.

Seit „Erfindung“ unserer „Vereinzelungsgesellschaften“ gibt es „heimliche“ Nebenwelten, betrügen Menschen ihre (Ehe)partner wo immer es möglich ist, gibt es „das älteste Gewerbe der Welt“, käufliche „Liebe“; Symptome, wie das unsinnige Imponiergehabe, der „Zerfall“ der Kunstform Familie nach kurzer Zeit und schließlich die Vereinsamung der Menschen im „Singledasein“ sind der Beweis, wie sehr dieses System sich selbst zerstört. Es werden künstliche Gemeinschaften gesucht, neue soziale Netzwerke wie Facebook, die jedoch nur ein schwacher Ersatz sein können, für die früher gelebte soziale Gemeinschaft, in der alle Mitglieder, sowohl die Jüngsten als auch die Ältesten in gleicher Weise aufgehoben, geachtet und „gebraucht“ wurden (http://www.natur.de/de/20/Von-wegen-altes-Eisen,1,,1396.html).

Natürlich sind derartige intakte Gruppen viel zu „stark“, zu autonom, um so manipuliert werden zu können, wie die heutigen Gesellschaften, deren krankes System sich immer weiter global ausbreitet. In allen Kolonien wurden die Urgemeinschaften möglichst schnell zerschlagen und durch die Missionare die „christliche Kleinfamilie“ eingeführt. Gemeinschaften wurden gegeneinander aufgehetzt und Lebensräume zerstört. In der modernen Zivilgesellschaft muss jeder gegen jeden „kämpfen“, statt seinem eigentlichen Antrieb folgen zu dürfen, der die Harmonie in einer schützenden Gruppe sucht ( http://www.wissenrockt.de/2011/11/30/frans-de-waal-uber-moral-und-religion-22604/; http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/verhaltensforscher-frans-de-waal-wir-sind-sehr-soziale-tiere-11107054.html).

 

Das System ist in sich schizophren

 

Das „moderne“ Wirtschaftssystem, das letztlich mit der Industrialisierung begann, will auf der einen Seite einen jederzeit und überall verfügbaren Arbeitnehmer und andererseits Nachwuchs. Mit diesem Nachwuchs sind die Erzeuger aber gleichzeitig gestraft, weil die gesamte Versorgung und „Erziehung“ dem Arbeitnehmerpaar überlassen ist, das damit überfordert ist. Die meisten Eltern in den „modernen“ Industriestaaten müssen beide arbeiten, also irgendeine Tätigkeit ausüben, die ihnen das Leben ermöglicht, um eben in diesem System leben zu können. Dabei „stört“ der Nachwuchs. In vielen dieser Staaten reicht da nicht einmal eine Tätigkeit je Arbeitnehmer und ein „Zeiteinsatz“ von maximal acht Stunden je Arbeitnehmer reicht ebenfalls nicht aus. Für eine wirkliche Fürsorge um den Nachwuchs lässt das System keine Zeit, keinen Platz. Besonders unmöglich wird dies, wenn die Eltern sich trennen und nur einer von ihnen nun den Nachwuchs „aufziehen“ muss. Eine Folge ist das „schrumpfen“ der Gesellschaften,  eine andere ist die „Not der Kinder“, die völlig allein gelassen sind.

Die Lösung kann letztlich nur sein, dass die Gesellschaften sich wieder gemeinsam um den Nachwuchs, letztlich all die Mitglieder, die nicht am Erwerbsleben teilnehmen können, kümmern. Das sind die Kinder und die Alten und eventuell „überzähligen“ Mitglieder.

Wer das Weihnachtsfest gerade „im Stress der Kleinfamilie“ erlebt hat, wird sich danach sehnen, derartige „Feste“ entspannt im Kreis lieber Freunde – jeden Alters – genießen zu können.