Bevor ich überhaupt loslege, ist es mir ganz wichtig zu betonen, dass auch Katzen Individuen sind und ihren ganz eigenen Kopf haben. Selbst, wenn ihr die bestem Absichten habt, kann es sein, dass eure Katze ganz und gar nicht auf den Nachhaltigkeitszug aufspringen möchte. Das gilt es, zu akzeptieren und zu respektieren. Das Wohl des Tiers geht eindeutig vor.
Außerdem möchte ich noch betonen, dass es einen großen Unterschied zwischen reinen Hauskatzen und Katzen, die hinaus dürfen, gibt. Freigänger können sich einen Teil ihrer Nahrung selber jagen, verrichten ihr Geschäft oft draußen und brauchen weniger Ablenkung sowie Abwechslung in Form von Spielzeugen.
Nachhaltiges Katzenfutter
Katzen sind und bleiben Fleischfresser. Das wird sich leider nicht ändern. Das ist natürlich per se schon mal nicht sehr nachhaltig. Zu einem großen Teil besteht Katzenfutter aus Resten der Fleischindustrie, wie zum Beispiel Innereien oder aber auch Schlachtabfälle. Was ganz genau drinnen ist, wird bei vielen Herstellern jedoch verschwiegen. Klar ist jedoch, dass konventionelles Katzenfutter häufig aus Massentierhaltung kommt.
Aber keine Sorge, es gibt auch Bio-Tierfutter. Hierbei sind die Bestandteile mindestens zu 95% aus biologischem Anbau. Außerdem geben viele Bio-Hersteller die Bestandteile des Futters genauer an. Hinzu kommt, dass sie ganz ohne Tierversuche auskommen. Im Internet findet ihr viele Hersteller, die biologisches Katzenfutter anbieten.
Eine andere nachhaltige Möglichkeit ist die biologisch artgerechte Rohfütterung, auch Barfen genannt. Dabei werden die Mahlzeiten selber aus rohem Fleisch, Innereien, Knochen und Knorpel zusammengestellt. Allerdings müssen beim Barfen auch noch Nährstoffe – zum Beispiel in Form von Ölen – zugeführt werden. Wichtig ist dabei eine Absprache mit dem Tierarzt, bevor die Nahrungsumstellung erfolgt.
Katzenklo – aber bitte nachhaltig
Noch nie habe ich mir in den letzten Jahren so sehr ein Haus mit Garten gewünscht, wie bei der Suche eines nachhaltigen Katzenklos. Wenn ihr gerade auf der Suche nach einer Marktlücke seid – ihr habt sie soeben gefunden.
Fast alle Katzenklos, die ich gefunden habe, sind aus Plastik. Das mag im ersten Augenblick durchaus hygienisch klingen, allerdings ist Katzenurin besonders aggressiv. Dadurch frisst es sich schnell in den Kunststoff und lässt diesen porös werden. Es ist auch gut möglich, dass das Katzenkistl einfach schnell zum Stinken anfängt und daher häufiger gewechselt werden muss.
Ich habe tatsächlich nur zwei Hersteller gefunden, die plastikfreie Katzenklos herstellen. Als Materialien werden Emaille und Aluminium verwendet.
Wenn ihr sehr geschickt seid, könnt ihr euch auch ein eigens Katzenklos aus Holz und einer Aluminiumwanne machen.
Etwas einfacher ist die Suche nach nachhaltigen Katzenstreu. Es gibt immer mehr organisches Katzenstreu aus Zellulose, Getreide, Holz oder Mais. Die Vorteile sind, dass es aus nachwachsenden Rohstoffen besteht und, dass später in der Verbrennungsanlage nichts mehr davon übrig bleibt.
Im Gegensatz zu Katzenstreu aus Bentonit oder Silikat, welche in der Schlacke zurück bleiben und deponiert werden müssen.
Im Idealfall ist das pflanzliche Katzenstreu in Papier verpackt und hat keine langen Transportwege hinter sich.
Nachhaltiges Katzenspielzeug
Katzen sind sehr neugierige Tiere und spielen gerne. Wenn eure Katze nicht zu den Freigängern zählt, dann ist es umso wichtiger, dass sie genug Abwechslung bekommt.
Im Handel findet ihr einige plastikfreie Alternativen für Katzenspielzeug. Es kommt jedoch häufig vor, dass Katzen das teure Spielzeug verschmähen und viel lieber mit einer Papierkugel oder dem Schuhband spielen.
Ganz einfache Möglichkeiten für ein nachhaltiges Katzenspielzeug sind daher zum Beispiel Papierkugeln aus Altpapier, ein Wollknäuel, ein Schuhband, das sich an die Sessellehne anbinden lässt, oder ein Karton.
Wenn ich Pakete bekomme, die mit Füllmaterial gefüllt sind, dann darf mein Kater auch damit spielen. Ich persönlich finde es wichtig, dass nicht zu viele verschiedene Sachen herumliegen. Wenn ich merke, dass er mit etwas gar nicht mehr spielt, kommt es weg.
Mit etwas Geschick könnt ihr euch auch Fummelbretter oder Spielkissen – die zum Beispiel mit Katzenminze gefüllt werden – selber basteln. Dazu benötigt ihr nur alte Klopapierrollen oder einen Karton.
Kratzbäume aus Naturmaterialien
Gerade für Wohnungskatzen ist es wichtig, dass sie genügend Möglichkeiten haben, um ihre Krallen zu schärfen und ihren Duft zu verteilen (das machen Katzen normalerweise über Kratzbäume). Mittlerweile gibt es viele Kratzmöglichkeiten, vom klassischen Kratzbaum über Kratztonnen bis hin zu Kratzpappe. Auch die Auswahl an Materialien ist grenzenlos.
Bei der österreichischen Kratzbaummanufaktur catzup aus der Steiermark gibt es Kratzbäume aus Holz und Baumwolle, die ohne Plastik, Klebstoff und Lack auskommen. Neben den fertigen Modellen können auch ganz individuelle Kratzbäume angefertigt werden.
Fazit – Nachhaltigkeit mit Katze, geht das?
Mit ein bisschen Zeit und Recherche im Internet findet sich für fast alles, was eure Katze begehrt, eine nachhaltige Alternative. Allerdings muss euch bewusst sein, dass auch Tiere Individuen sind und wir ihnen einen nachhaltigen Lebensstil nicht aufzwingen können.
Mein Kater verschmäht zum Beispiel das CO2-neutrale Bio-Katzenfutter. Dafür ist er beim Katzenstreu nicht wählerisch. Ich habe versucht, so viel wie möglich Second Hand zu kaufen, habe einige Sachen geschenkt bekommen und darauf geachtet, dass Neukäufe aus qualitativ hochwertigen und langlebigen Materialien bestehen. Trotzdem ist das Lieblingsspielzeug des Katers eine Plastikangel mit bunten Plastikfedern.
Katzen haben eben ihren ganz eigenen Kopf.
Quellen:
https://utopia.de/weltkatzentag-so-belastet-katzenfutter-die-umwelt-100385/ https://pseudoerbse.de/vom-oekologischen-pfotenabdruck-und-dem-mythos-zero-waste-katze/
https://utopia.de/ratgeber/besseres-tierfutter-bio-vegan-selbstgemacht/