Neuseeland
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Neuseeland will so schnell wie möglich aus der Kohlestromversorgung aussteigen.
Dieser Artikel wurde am 5. Oktober 2015 veröffentlicht
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Mit einem Anteil von rund 80 Prozent erneuerbarer Energie ist Neuseeland jetzt schon vorbildlich sauber. Investitionen in geothermische Energie, in Wind- und Wasserkraft haben Neuseelands Abhängigkeit von Kohle bereits stark reduziert, doch nun will das Land vollkommen unabhängig davon werden. Bis 2018 will der neuseeländische Energiekonzern Genesis Energy die letzten beiden Kohle-Einheiten vom Netz nehmen.

Die Geographie des Landes ist bei der Erzeugung von erneuerbarer Energie ein großer Vorteil. Große Flüsse, häufige Regenfälle und die Schneeschmelze sorgen, besonders auf der Südinsel, für gut gefüllte Speicher der Wasserkraftwerke. Dank entsprechender Investitionen und gutem Energiemanagement sind auch trockene Jahre heute kein Problem mehr. Die geothermische Aktivität, vor allem auf der Nordinsel, ist durch das Zusammentreffen von australischer und pazifischer Platte erhöht. Gleichzeitig gibt es an der Pazifikküste viele kleine Inseln die sich hervorragend für die Produktion von Windenergie eignen. Bei der Erzeugung von Solarenergie hat die Nordinsel durch die hohe Anzahl an Sonnenstunden einen weiteren geographischen Vorteil.

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Historisch gesehen war Kohle für die neuseeländische Energieproduktion von großer Bedeutung, doch der sinkende Energiebedarf der Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten sowie eine langfristige Strategie zum Umstieg auf nachhaltige Stromversorgung und entsprechende Investitionen machen den Kohleausstieg nun möglich. Heute liegt Neuseeland weltweit auf Platz vier, was den Anteil an erneuerbarer Energie betrifft, bis 2025 will man diesen von 80 auf 90 Prozent steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, hat man in den letzten sechs Jahren 1,5 Milliarden Dollar investiert und die Produktion der Gas- und Kohlekraftwerke bereits reduziert. Laut Dame Jenny Shipley, der Vorstandsvorsitzenden von Genesis Energy, müssten sich die Marktbedingungen in Neuseeland gravierend ändern, dass man die Kohle-Einheiten weiterhin benötigen würde, doch das ist ganz und gar nicht zu erwarten.

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Titelbild: Genesis Energy

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