kohleverbrauch
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Ein großer Schritt im Kampf gegen den Klimawandel, aber wird sich dieser Trend fortsetzen?
Dieser Artikel wurde am 3. Juni 2015 veröffentlicht
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Etwa die Hälfte des weltweiten Kohleverbrauchs geht auf die Rechnung Chinas. Doch plötzlich verbraucht und produziert das Land viel weniger von dem fossilen Brennstoff als bisher. In den Jahren 2005 bis 2012 war der Verbrauch noch gestiegen, doch ab dann kam es zu einer unerwarteten Wende. Aber ist dies wirklich eine nachhaltige Trendumkehr, oder ist mit einem erneuten Anstieg des Kohleverbrauchs in der Volksrepublik China zu rechnen?

Alles deutet darauf hin, dass es sich um eine dauerhafte Entwicklung handelt, denn China hat in den letzten beiden Jahren stark in Erneuerbare Energien investiert. So wurden 2014 zwar noch 14,2 Milliarden Euro in fossile Kraftwerke investiert, gleichzeitig aber auch 14,3 Milliarden Euro in Wasserkraft, 14,8 Milliarden in Windkraft sowie fast 37 Milliarden Euro in Solarenergie. China hat nun das Potenzial 20 Gigawatt mehr Windenergie und 11 Gigawatt mehr Solarenergie zu produzieren. Das Land will vor allem das Smog-Problem, das die Großstädte betrifft, in Griff bekommen, um die Lebensqualität seiner Einwohner zu steigern.

Die sinkende Nachfrage nach Kohle hat zu einer Überproduktion und somit zu einem Preisverfall geführt. Doch trotz des momentan niedrigen Preises ist die Nachfrage nicht wieder gestiegen. Auch Investoren setzen immer seltener auf Industriezweige, die große Mengen an fossilen Brennstoffen verbrauchen. Denn fossile Brennstoffe stellen ein Risiko dar, dabei geht es nicht nur um instabile Preise, sondern auch um ein Umdenken. Man will einfach nicht in Industriezweige investieren, die für eine hohe CO2-Emission verantwortlich sind.

Was China betrifft, zeigt eine Studie von Forschern verschiedener finnischer Universitäten, dass Erneuerbare Energie die billigste Option ist. Ein weiteres Ergebnis derselben Forschung: Ein Umstieg auf Erneuerbare Energiequellen als Hauptquelle, oder sogar als alleinige Quelle ist möglich. Wie ambitioniert China wirklich ist, muss sich allerdings noch zeigen, denn das Land hat seine Klimaziele bis zum Jahr 2030 noch nicht bekannt geben. 2014 jedenfalls hat das Land seine eigenen Ziele übererfüllt, man wollte den Energieverbrauch um 3,9 % senken, hat aber sogar 4,8 % erreicht.

Als größter Verbraucher von Kohle hat die Volksrepublik großen Einfluss auf die weltweite gesamte CO2-Emission. Diese ist 2014 nicht angestiegen, was zwar schon früher vorkam, dann aber immer mit Wirtschaftskrisen zusammengefallen ist. Nicht so im Jahr 2014 als das Wirtschaftswachstum erstmals vom CO2-Ausstoß entkoppelt war, was laut IEA (International Energy Agency) Chinas gesunkenem Kohleverbrauch geschuldet war.

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Titelbild: McKay Savage, Wikimedia