Das Zeitfenster, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen, wird sich schließen. Der WMO-Bericht zeichnet ein düsteres Bild.
Dieser Artikel wurde am 24. August 2021 veröffentlicht
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Laut der UN-Agentur WMO besteht eine Wahrscheinlichkeit von 40%, dass die Durchschnittstemperatur auf der Erde sich in den nächsten fünf Jahren bis zu 1,5 Grad erhöhen wird und mit ziemlicher Sicherheit eines dieser Jahre das wärmste sein wird, das jemals aufgezeichnet wurde.

Fünf Jahre sind vergangen, seit sich die Staats- und Regierungschefs der Welt in Paris darauf geeinigt haben, den Temperaturanstieg deutlich unter zwei Grad zu halten. 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau ist das vereinbarte Ziel (Durchschnitt für die Jahre 1850-1900). Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, heißt es, dass die Emissionen bis 2030 halbiert werden müssen und bis 2050 gegen Null gehen müssen. Doch trotz aller neuen Klimazusagen ist die Welt noch sehr weit davon entfernt, die Versprechen des Pariser Abkommens einzuhalten. Mit der neuesten Prognose der WMO für die nächsten fünf Jahre sieht es besonders düster aus.

Laut der Prognose hat sich die Wahrscheinlichkeit, vorübergehend 1,5 Grad Erwärmung der Erde zu erreichen, im Vergleich zu den Vorhersagen des letzten Jahres etwa verdoppelt. Mit anderen Worten, das Pariser Abkommen wird uns aus den Händen gleiten, obwohl es sehr unwahrscheinlich ist (10% laut WMO) dass die globale Durchschnittstemperatur für die fünf Jahre 1,5 Grad wärmer sein wird. Darüber hinaus wird prognostiziert, dass fast alle Regionen, mit Ausnahme von Teilen des Südlichen Ozeans und des Nordatlantiks, wärmer sein werden als die Durchschnittstemperatur für die Jahre 1981-2010. Laut WMO sollen die Hitzerekorde als ein Wecker funktionieren und uns erinnern, die Treibhausgasemissionen schnell zu reduzieren, wenn das 1,5-Grad-Ziel erreicht werden soll.

2020 war bereits ein Rekordjahr: Hohe Temperaturen, extreme Wetterbedingungen wie Hitzewellen, Waldbrände und Stürme, Eisschmelzen, erhöhte Konzentration von Treibhausgasen in der Luft und abgesagten und verschobenen Klimatreffen. Dazu kamen eine Rekordzahl von wetter- und klimabedingten Katastrophen, wobei die Anzahl der tropischen Stürme mit 30 benannten Stürmen ein neuer Höchstwert ist. Eine weitere ungewöhnlich aktive Saison wird für 2021 erwartet.

Weltweit ist die Durchschnittstemperatur inzwischen um 1,2 Grad Celsius, in Europa um 2,2 Grad und in der Arktis um 3 Grad gestiegen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Durchschnittstemperatur für 2021-2025 höher ist als in den letzten fünf Jahren, schätzt die WMO auf 80 Prozent. Um die Erderwärmung langfristig zu stoppen, müssen die Treibhausgasemissionen jedes Jahr so stark sinken wie im vergangenen Jahr, das stark von der COVID-19-Pandemie betroffen war. Die Möglichkeit besteht weiterhin, aber es wird schnelles und starkes Handeln erfordern. Eine Möglichkeit besteht darin, sich auf Methan zu konzentrieren, das mit relative einfachen Maßnahmen laut UNO bis 2030 um 45% reduziert werden könnte.


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