Gerhard Hochwallner über seine Bio-Bestrebungen.
Dieser Artikel wurde am 5. Mai 2017 veröffentlicht
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Seit 1995 betreibt Familie Hochwallner in Bad Traunstein im Waldviertel einen Bioweidehof. Gerhard Hochwallner spricht im Interview über seinen Hof und über seine Aktivität als Obmann der Biobauern-Vermarktungsgenossenschaft.

Wie kam es dazu, dass Sie einen Bioweidehof betreiben?

Wir sind 1995 vom Mostviertel ins Waldviertel zugezogen. Zuvor war ich in Kanada und habe bei einem Farming-Projekt mitgearbeitet. Als ich nach Kanada ging, wusste ich schon, dass ich den Hof übernehmen werde. Dass wir den Hof als Bioweidehof betreiben, stand von Anfang an fest. Wir haben frisch damit angefangen. Am Hof war ein paar Generationen lang nix passiert, er war noch im Zustand wie um 1900. Wir haben dann dazugebaut und den Biobetrieb aufgenommen.

Das Bio-Thema liegt Ihnen also sehr am Herzen?

Ich bin Obmann der Biobäuerlichen Vermarktungs-Genossenschaft. Wir sind eine Gruppierung von Bio-Vermarktern, die zu 90 Prozent die Marke „Ja! natürlich“ und zu rund 10 Prozent „Zurück zum Ursprung“ beliefern. Die ersten fünf Rinder, die für „Zurück zum Ursprung“ geschlachtet wurden, kamen von meinem Betrieb.

Wie kam es zur Gründung der Genossenschaft?

Zu dieser Zeit rasselten die Preise gerade in den Keller. Viele Betriebe haben mit der Milchproduktion aufgehört, weil sich das nicht mehr rentiert hat. Wir Bauern haben aber beschlossen, uns selbst auf unsere Füße zu stellen. 2013 haben wir die Biobäuerliche Vermarktungsgenossenschaft gegründet. Inzwischen gehören ihr rund 500 Betriebe an. Wir beliefern Betriebe im Burgenland, in der Steiermark, in Oberösterreich und in Niederösterreich.

Wie waren die Reaktionen auf Ihre Bio-Bestrebungen?

Das hat gleich super eingeschlagen. Als wir 1995 mit dem Weideviehbetrieb begonnen haben, war das für Waldviertler Verhältnisse etwas Revolutionäres.

Welche Ziele haben Sie?

Unser Motto ist „Der Bauer für den Bauern“. Wir möchten so viel verdienen, dass wir unsere Familien erhalten können. Nicht mehr. Fleisch wird gebraucht, aber es ist zu wenig da. Die Fleischerzeugung wird zugleich immer teurer. Die Kosten für die Landwirtschaft steigen, die Einnahmen aber nicht. Für den Bauern muss sich die Arbeit wieder auszahlen.

 

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Quelle: Energieleben Redaktion
Foto: Fam. Hochwallner