Der „Globus der Wissenschaft und Innovation“ in Meyrin dient seit 2004 als Erweiterung des Forschungszentrums mit dem Large Hadron Collider für Veranstaltungen und Ausstellungen im CERN-Besucherzentrum. Fotocredit: © David Mark/Pixabay
Der „Globus der Wissenschaft und Innovation“ in Meyrin dient seit 2004 als Erweiterung des Forschungszentrums mit dem Large Hadron Collider für Veranstaltungen und Ausstellungen im CERN-Besucherzentrum. Fotocredit: © David Mark/Pixabay
Nachdem der Large Hadron Collider nun für mehrere Jahre still stand, wurde bei der neuerlichen Inbetriebnahme gleich eine Rekord aufgestellt. Nie prallten Protonen mit größerer Wucht aufeinander.
Dieser Artikel wurde am 12. Juli 2022 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wenn du dich mal wieder ärgerst, dass dein Laptop so langsam hochfährt, dann mag dir die folgende Info vielleicht ein kleiner Trost sein: Bis der Large Hadron Collider (LHC) der europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) auf dem Niveau läuft, dass damit Protonenkollisionen durchgeführt werden können, dauert es nach dem Einschalten rund sechs bis acht Wochen! Eingeschaltet wurde der leistungsstärkste Teilchenbeschleuniger der Welt nach drei Jahren Pause nun zum ersten Mal wieder im April diesen Jahres. Neben den Auswirkungen der Pandemie waren auch notwendige Wartungsarbeiten der Grund, warum der LHC so lange still stand. Mit dem gigantischen Teilchenbeschleuniger wollen die Forschenden der Organisation CERN neue Erkenntnisse zur Entstehung unseres Universums gewinnen. Sie versuchen daher, mit dem Beschleuniger die Zeit vor rund 14 Milliarden Jahren zu simulieren. 

Im Large Hadron Collider Wucht von 13 Teraelektronenvolt

Die Zeit der Wartung sowie diverse Upgrades dürften sich in dem Schweizer Kernforschungsobjekt mehr als gelohnt haben. Denn Ende Mai erreichte man nach der neuerlichen Einschaltung des Large Hadron Collider bei einer Test-Kollision einen bemerkenswerten Rekord: Mit 13 Teraelektronenvolt (TeV) prallten erstmals Protonen mit einer bis jetzt unerreichten Wucht aufeinander. Falls du dir darunter genauso wie wir auch nichts vorstellen kannst, hier ein kurzer Vergleich: Die Bewegungsenergie einer einzigen fliegenden Mücke entspricht in etwa einem TeV. Diese Energie konzentriert sich im Hinblick auf Protonen allerdings auf einen Raum, der billionenfach winziger ist als eine solche Mücke. Aktuell sollen gerade weitere Daten aufgezeichnet werden, die Hoffnung darauf geben, dass die Existenz Dunkler Materie bewiesen und ihre Zusammensetzung entschlüsselt werden kann.

Large Hadron Collider soll weiter aufgerüstet werden

Der Ringtunnel des LHC ist übrigens 27 Kilometer lag und hat bereits in der Vergangenheit maßgeblich zu Durchbrüchen in der Physik beigetragen. Einer davon ist die Entdeckung des sogenannten Higgs-Bosons. Dieses Boson trägt dazu bei, dass Elementarteilchen eine Masse haben und es wurde vor 50 Jahren zum ersten Mal theoretisch beschrieben. 2012 gelang es den Wissenschafterinnen und Wissenschaftern im CERN dieses Boson auch praktisch nachzuweisen. Die jüngsten Aufrüstungen an dem Teilchenbeschleuniger ermöglichen nun Experimente bei höheren Energien, wodurch sich die Forschenden weitere Daten aus ihren Experimenten versprechen. Der LHC-Lauf, der in diesem Sommer beginnen soll, wird voraussichtlich rund vier Jahre dauern. Die CERN-Ingenieure arbeiten aber gleichzeitig schon an einer weiteren Aufrüstung des LHC, dem so genannten High-Luminosity LHC. Das Ziel ist es, diese Version bis 2029 fertig zu stellen.

Quellen: futurezone.at, dw.com, gizmo.com / Fotocredit: © David Mark/Pixabay


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