Ein Tiny House ist der Traum vieler Menschen. Eine Doku zeigt, wie so ein Haus im Miniformat entsteht. Fotocredit: © Aysegul Yahsi/Unsplash
Ein Tiny House ist der Traum vieler Menschen. Eine Doku zeigt, wie so ein Haus im Miniformat entsteht. Fotocredit: © Aysegul Yahsi/Unsplash
Christina Kienel weiß, was es braucht, um ein fahrbares Tiny House in nur einem Monat entstehen zu lassen. Eine SWR Doku zeigt, wie er den Traum vom Minihaus auf Rädern gemeinsam mit seinem Kunden realisiert.
Dieser Artikel wurde am 7. Februar 2022 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Tiny Houses faszinieren uns sowohl aus gemütlicher als auch aus nachhaltiger Sicht schon äußerst lange. Irgendwie ist es besonders spannend, kleinsten Raum so ideal wie möglich zu nutzen und damit eine flexible Wohnmöglichkeit zu schaffen – die sogar noch mobil ist. Christian Kienel beispielsweise baut unter anderem kleine mobile Tiny Houses auf Rädern, die sogar mit Straßenzulassung gebaut werden können. Mit dem Team in seiner Schreinerei in Rheinland-Pfalz baut er nicht nur fahrbare Minihäuser, sondern hat sich auch auf den Blockhausbau aus heimischen Hölzern spezialisiert. Das Format „Handwerkskunst“ des SWR hat den Tiny House-Experten zu einem Kunden begleitet, für den er ein individuelles, fahrbares Minihaus gebaut hat.

Kundinnen und Kunden dürfen Tiny House selbst mitbauen

Dass der künftige Hausbesitzer Matthias Eitel überhaupt auf den Schreiner aufmerksam wurde, ist dem Zufall zu verdanken. In einem Kreisverkehr hat Eitel, der schon lange mit dem Gedanken spielte, sich ein eigens Minihaus zuzulegen, ein fahrbares Tiny House gesehen. So ist er dem Zuhause auf Rädern einfach nachgefahren. Die Dokumentation verfolgt den Bau seines individuellen Tiny Houses, das der Kunde in diesem Fall dank seines handwerklichen Geschicks selbst mitbauen darf. Man muss zwar freilich nicht selbst Hand ans Haus legen. Aber je nach Eigeninitiative kann der Preis für eines von Kienels Minihäusern deutlich günstiger werden. Zwischen 30.000 und 70.000 Euro kostet ein solches rund 20 Quadratmeter großes Haus, das über einen Schlafbereich im „ersten Stock“ sowie Küchenzeile, Dusche, WC und einen Wohn- sowie Sitzbereich verfügt. 

Tiny House muss Straßenvorschriften einhalten

Die Grundlage der gesamten Konstruktion sind dabei Holzbalken. Für den Bau dieser Balken wird Fichtenholz verwendet. Wie bei jedem anderen Haus auch, wird mit einem Boden aus speziellen Holzrahmen, die gedämmt werden, zuerst der Grundstein des Hauses gelegt. Auch alle anderen Rahmen, die z. B. für die Wände gebraucht werden, sind nach dem gleichen Prinzip aufgebaut. Das Innenleben richtet sich nach den Wünschen der künftigen Besitzerinnen sowie Besitzer und setzt auf optimale Raumausnutzung. Auch beim Heizen darf es individuell werden: Vom Holzofen bis zur Fußbodenheizung ist alles möglich. Aber wie kommt so ein Tiny House nach rund einem Monat Bauzeit nun zu seinem angestammten Platz? Auf die Straße darf es nur dann, wenn es die Straßenvorschriften einhält und somit das zulässige Höchstgewicht nicht überschritten wird. 3,5 Tonnen sind das in Deutschland. Mit 3,4 Tonnen geht sich das für Eitels Tiny House-Traum gerade so aus. Sobald das Minihaus an seinen fixen Platz kommt, wird aus dem Fahrzeug übrigens rein rechtlich wieder ein Gebäude. Um es also aufstellen zu dürfen, braucht man ein Grundstück sowie eine Baugenehmigung. 

Fotocredit: © Aysegul Yahsi/Unsplash


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