Unsinnige Subventionen an Unternehmen verhindern eine nachhaltige Zukunft.
Dieser Artikel wurde am 9. November 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Rund 5000 Euro zahlt jeder Bürger (vom Säugling bis zum Greis) in Deutschland in jedem Jahr für Subventionen. Der deutsche Staat gibt in jedem Jahr über vielerlei Wege 400 Milliarden Euro für alle möglichen Arten von Hilfen, die normalerweise, in einem funktionierenden Wirtschaftssystem nicht erforderlich wären aus. Anders gesagt: jeder Bürger zahlt für all die Sachen, die er zum Leben braucht – oder vielleicht eben nicht braucht – zusätzlich. In der Regel sind es die Dumpingpreise, mit denen die Monopolisten den „Markt erobern“, die nun einmal nicht auskömmlich sind und die über die Subventionen „gestützt“ werden. So hilft der Staat auf andere Weise dabei, dass der Einzelhandel verschwindet, Kleinbauern aufgeben und Menschen arbeitslos werden. Auch die Arbeitslosenunterstützung ist letztlich eine Subvention, eine Hilfe dabei, Betriebe zu rationalisieren, zu verkaufen oder zu schließen.

Von Aldi bis Zalando, Unfug wird gestützt

Statt im ländlichen Raum dafür zu sorgen, dass die ursprünglich in jedem Ort vorhandene Grundversorgung und das lokale Handwerk, sowie die bäuerliche Landwirtschaft erhalten bleiben, hilft der Staat mit Beihilfen bei der Geschäftsaufgabe und subventioniert mit hohen Boni die Ansiedlung der Diskounter und des Internethandels in Ballungsräumen oder „Samtgemeinden“. In allen Lebensbereichen, von der Ernährung bis zur Gesundheit werden nur Entwicklungen gefördert, die den Bürgern letztlich nicht nutzen, ja sogar schaden. Dies geschieht ohne Wissen und insbesondere ohne Zustimmung der Bürger auf sehr subtile Weise.
Das zynische Argument der Politiker für dieses Handeln ist, dass doch Arbeitsplätze erhalten, ja sogar geschaffen werden müssen. Das ist grober Unfug. Im Gegenteil, es werden Arbeitsplätze oder Erwerbsmöglichkeiten für Handwerker, Händler und Kleinbauern vernichtet. Die Konzerne allerdings, die noch Geld vom Bürger – über die Subventionen aus Steuermitteln – erhalten, arbeiten mit immer weniger Angestellten und steigern ihre Gewinne stetig weiter, die sie dann nicht einmal in Deutschland versteuern. Also: eine klassische Milchmädchenrechnung.
In all den Summen, die der Staat auf vielen Wegen, aber direkt an die Konzerne zahlt, sind noch lange nicht alle Kosten, die der Bürger für den Unsinn zahlt, enthalten. Die gesamte Entsorgung der oft unnötigen und in Unmengen überflüssiger Verpackung anfallenden Produkte zahlt der Bürger. Die Kosten für den Zweitwagen auf dem Lande, nebst allen Kosten und den Aufwand, für jeden Einkauf zig Kilometer zu fahren, trägt der Bürger. Alle Umweltschäden durch den Monopolismus, wie Millionen Transportkilometer für die Rohstoffe und Produkte, Schadstoffausstoß an der Produktionsstätte etc. muss der Bürger beseitigen, bzw. dafür aufkommen, ebenso für alle Krankheiten und Leiden durch die Schad- und krankmachenden Zusatzstoffe in den Produkten, wie z.B. in allen Kunststoffartikeln (Stichwort Bisphenol A).
Besonders schlimm ist es dann, wenn Staaten ihre „wirtschaftlichen Interessen“, also diejenigen der transkontinentalen Konzerne, mit Waffengewalt durchsetzen. Auch dafür, also die gesamte Kriegsmaschinerie und die Schäden, die diese anrichtet kommt der Bürger auf. Aktuell sind das zusätzlich Millionen Flüchtlinge, die tausende Menschen freiwillig und ehrenamtlich betreuen. Insgesamt handelt es sich um eine gigantische Verschiebung von Geld, was in Wahrheit wiederum nichts weiter, als eine von Menschen erbrachte Leistung ist, die nun einmal in Zahlenwerten ausgedrückt wird.
Der Dalai Lama hat dies einmal ganz treffend ausgedrückt: „Er (der westliche Mensch. Anm.d.Autors) opfert seine Gesundheit um Geld zu verdienen. Dann opfert er sein Geld um seine Gesundheit zurück zu bekommen. Er ist so auf die Zukunft fixiert, dass er die Gegenwart nicht genießen kann. Das Ergebnis ist, dass er weder die Zukunft noch die Gegenwart lebt. Er lebt so als würde er niemals sterben und er stirbt so als hätte er niemals gelebt“.

Der Wahnsinn ist nicht alternativlos

Warum Menschen so „leidensfähig“ sind, also diese Gewalt, die ihnen angetan wird, so lange klaglos hinnehmen, ist ein anderes Thema. In jedem Fall erfolgt eine Reaktion sobald das Leiden einen kritischen Punkt erreicht hat, wie alle – bekannten – Geschichten von Aufständen und Revolutionen zeigen, aktuell eben der besagte Exodus der Menschen aus Syrien, dem Irak, Afghanistans etc.
Auf der anderen Seite – in diesem Fall des Ozeans – reagieren Menschen, die noch eine andere Sensibilität gegenüber ihrer Mitwelt haben, eher und dann – für uns „Westler“ – erstaunlich sinnvoll. Gemeinschafften indigener „Völker“ haben sich den Energie- oder Pharmazie- oder Agrochemiekonzernen einfach entgegengestellt und die weitere Zerstörung ihrer Mitwelt verhindert. Sodann haben sie Gemeinschaften wieder gebildet, die z.B. seit der Eroberung Südamerikas durch Europäer zerschlagen worden waren, und sich wieder so organisiert, wie es in ihrer Region und in ihrer Mitwelt eben sinnvoll ist. Sie leben wieder in solidarischen Gemeinschaften und oft sogar ohne Geld, sondern erwirtschaften alles, was sie benötigen gemeinsam und leben dann auch davon.
In wieweit zu diesem Leben in Harmonie mit der Mitwelt Errungenschaften der „modernen Zivilisation“ gehören können und sollten, entscheiden die Gemeinschaften jeweils selbst. In jedem Fall achten sie darauf, welche Auswirkungen die Herstellung und Nutzung dieser Dinge auf die Mitwelt und die Menschen haben.
Außer dieser grundsätzlichen Haltung gibt es keine Ideologie und ist auch kein „System“ sinnvoll. Jeder Ort, jede Region hat ihre eigene Konstellation, ihre eigenen Bedingungen in die sich – neben allen anderen Lebewesen, Pflanzen etc. – auch der Mensch nun einmal so einfügen muss, dass diese Region auch für alle kommenden Generationen lebenswert bleibt. Genau diese, für alle Zukunft entscheidende Bedingung erfüllt das westliche System nun einmal überhaupt nicht. Eine entscheidende Veränderung, ja eine Einsicht ist von den „Denkern“ und besonders von den „Entscheidungsträgern“ nicht zu erwarten, sie können dieses in der Regel nicht einmal „denken“. Es bleibt also in der Hand der Bürger selbst, ihre Zukunft zu retten und dies geschieht eben in zunehmendem Masse, bisher noch unbeachtet von den Medien und der „Öffentlichkeit“.
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/staatshilfen-die-111-unsinnigsten-subventionen/3452556.html
http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-05/landwirtschaft-subventionen
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/4458510/steuerzahlerbund-listet-unsinnige-subventionen-auf.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kuriose-subventionen-hahnen-sperma-fuer-480-000-euro-a-959622.html
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/unnoetige-agrarsubventionen-der-eu-geld-fuer-die-bullenjagd-1.1024857