Staaten und Gemeinden auf der ganzen Welt investieren jährlich Unsummen, um Straßen in befahrbarem Zustand zu halten. Das kostet neben Geld auch viele Ressourcen und belastet die Umwelt. Straßen, die sich selbst reparieren, würden da helfen.
Dieser Artikel wurde am 30. April 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Straßen, die sich selbst heilen? Das wäre praktisch. Und Forscher haben jetzt bewiesen, dass es auch möglich ist. Eine neue Form von Beton nutzt die Energie des Sonnenlichts, um kleine Risse zu kitten, sobald sie entstehen.

Baustellen sind teuer und zerren an den Nerven der Autofahrer. Aber wir brauchen sie, um die Straßen immer und immer wieder neu auszubessern. Je wichtiger die Straße, desto öfter. Wie kann man das vermeiden? Dafür gibt es eigentlich nur einen Weg: bevor aus kleinen Rissen große werden und bevor Straßen und Brücken mit viel Aufwand aufgerissen und neu asphaltiert werden müssen, sollen sie ihr eigenes Leben ganz ohne die Aufmerksamkeit von Menschen verlängern.

Mikro-Klebstoff-Kapseln

Die Idee wurde im Februar 2013 erstmals publiziert. Das Geheimnis des in Südkorea erdachten Ansatzes sind Mikro-Kapseln, die im Beton eingegossen werden. Bricht der Beton, bricht auch eine Anzahl der Kapseln. Sie setzen eine Lösung frei, die sich unter Einwirkung des Sonnenlichts ausdehnt und verfestigt. Ein Klebstoff, der durch den Schaden an der Straße freigesetzt wird.

Der kostenlose Katalysator am Himmel

Vorgänger-Versionen haben nach demselben Grundprinzip funktioniert. Bei Rissen in der Straße brachen Kapseln und setzten den Klebstoff und einen Katalysator frei. Der Katalysator aktivierte den Kleber.

Das war allerdings teuer. Und hier setzt die neue Lösung an. Auf den teuren Katalysator wird verzichtet, das Sonnenlicht aktiviert den Beton-Kleber.

Nächstes Ziel: Haltbarkeit

Das Prinzip funktioniert – der nächste Schritt in der Forschung ist nun, das Polymer in den Kapseln lang haltbar zu machen. Nur wenn das Polymer selbst Jahre über Jahre in seinem ursprünglichen Zustand verharrt, kann es auch Jahre über Jahre immer neue Bruchlinien kitten.

Die Forschung geht weiter.

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