Der deutsche Architekt André Brößel will die Solartechnologie optisch attraktiver und leistungsfähiger machen. Seine gläsernen Sphären sehen spektakulär aus und sollen so effizient sein, dass damit sogar aus dem Mondlicht Strom gewonnen werden kann.
Dieser Artikel wurde am 24. April 2014 veröffentlicht
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Mit RawLemon will Brößel das Bild von Solarenergie nachhaltig verändern. Weg von der Bedeckung der Dächer und Fassaden mit flachen rechteckigen Solarpaneelen hin zu einer Glasmurmel, die die Sonnenstrahlen bündelt. Die Aufgabe bleibt aber gleich: Licht soll zu Strom umgewandelt werden. Am Brennpunkt der mit Wasser gefüllten Sphäre sammeln Solarzellen die Energie und wärmebetriebene Generatoren wandeln diese in Strom um.

Energie aus der Kugel

Das Konzept ist einfach und kann mit Frischhaltefolie und Wasser nachgestellt werden, wie im Videokanal von Greenpowerscience  zu sehen ist.

httpv://www.youtube.com/watch?v=eeSyHgO5fmQ

Bei der RawLemon-Technologie bestehen die Kugeln aus Glas, die das Sonnenlicht auf eine kleine höchst effiziente Photovoltaikzelle konzentrieren. Dazu kommt ein Ortungssystem, dass die Fokussierung der Sonnenenergie auf die Zelle sicherstellt. Beta.ray nennt Brößel den Prototyp, eine rund zwei Meter große Glassphäre, die genügend Leistung erzeugen soll, um eine Elektroauto aufzuladen.

Die Brößelsche Glaskugel soll bis zu 70 Prozent effizienter als herkömmliche Solarpaneele sein. Rund um die Uhr sei es damit möglich, Energie aus Lichtstrahlen herzustellen – auch nachts. Ist die Sonne untergegangen, sammelt die Sphäre einfach das Mondlicht. Die Größe der Solarzellen kann radikal reduziert werden – auf lediglich ein Prozent der üblichen Fläche. Damit kann beim Rohstoff von Solarzellen, den umweltschädigenden Seltenen Erden, eingespart werden.

Beta.ey

Die Frage: Funktioniert das Konzept in der Praxis? Die Glaskugel hat bisher noch keine eindeutige Antwort darauf gegeben. Brößel stellt auf seiner Webseite zwar viele Diagramme und Statistiken dar, es fehlen aber wissenschaftliche Studien und Daten, die seine Idee untermauern würden. Das Projekt befindet sich weiterhin in der Testphase, die Glaskugel soll in einer ersten kleinen Version mit dem Name Beta.ey in Serienproduktion gehen. Dabei handelt es sich um ein Solarladegerät für Mobiltelefone – in einer für Wahrsager und Wahrsagerinnen gebräuchlichen Größe.