Bambus boomt. Der Rohstoff wird in der Textilindustrie eingesetzt, soll Küchenrollen ersetzen können, dient als Taschentuchbox und sogar Fahrradrahmen kann man daraus herstellen. Kein Wunder, dass er beliebt ist, wird der Rohstoff doch als besonders nachhaltig vermarktet. Bambus wächst rasch und braucht im Anbau wenig Wasser, keine künstliche Bewässerung, keine Pestizide und keinen Dünger. Auch sind für die Ernte keine schweren Erntemaschinen notwendig. Doch weil er nicht in heimischen Wäldern wächst, sondern auf der anderen Seite des Erdballs, muss es einen langen Weg zurücklegen, bis es beim heimischen Konsumenten ankommt.
Insgesamt gibt es weltweit rund 1.400 Bambus-Arten. Die meisten Produkte werden jedoch aus Moso-Bambus hergestellt, der in China und in anderen Teilen Asiens vorkommt. Allerdings kann Bambus nicht einfach wie ein Baum gefällt werden. Die Stängel, die bis zu mehrere Metern hoch und innen hohl sind, werden meistens in schmale Streifen geschnitten, gepresst und gekocht, um die Stärke zu entfernen, die Schädlinge anlockt. Danach werden die Streifen im Ofen getrocknet, zu flachen Bündeln verleimt, erhitzt und gepresst und schließlich zu Brettern verarbeitet. Bambus-Späne kann, mit Klebstoff vermischt, auch in Blöcke oder Bretter gepresst werden.
Auch als Parkett beliebt
Auch als Fußbodenbelag wird Bambus immer beliebter. Die Qualität und Härte variiert sehr stark je nachdem, zu welchem Zeitpunkt er geerntet wurde und wie er danach weiterverarbeitet wurde. Der härteste Bambusboden soll dabei drei Mal härter als Eiche sein. Inzwischen ist Bambus zu ungefähr fünf Prozent am Fußboden-Markt vertreten. Angepriesen wird Bambus vor allem wegen seiner exotischen, schönen Optik.
Vorteile sind, dass Bambusböden viel Feuchtigkeit vertragen. Man muss beim Aufwischen also nicht so genau aufpassen. Zugleich benötigen Bambusböden aber eine recht hohe Luftfeuchtigkeit. Eventuell muss man sogar einen Luftbefeuchter aufstellen. Wer es in den eigenen vier Wänden gern eher warm hat, wird ebenfalls keine Freude mit einem Bambusboden haben, da durch die Wärme leicht Risse und Fugen entstehen. Mit einer Fußbodenheizung ist ein Bambusboden nicht kompatibel. Ob und wie gut er sich als Fußbodenbelag eignet, hängt also vor allem von den Ausgangsbedingungen ab.
Quelle: „Bamboo Boom: Is This Material for You?“; “Vor- und Nachteile von Bambusparkett – was ist zu beachten?“
Foto: Energieleben Redaktion
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