Diese Reisfelder in Thailand sind für viele für uns der Inbegriff von Terrassenanbau in Asien. Das Konzept findet sich allerdings auch an anderen Orten der Erde. Fotocredit: © Sasin Tipchai/Pixabay
Diese Reisfelder in Thailand sind für viele für uns der Inbegriff von Terrassenanbau in Asien. Das Konzept findet sich allerdings auch an anderen Orten der Erde. Fotocredit: © Sasin Tipchai/Pixabay
Dank einer uralten Technik kann mit dem typischen Terrassenanbau auch Gelände zum Ackerland werden, das sich auf den ersten Blick dafür gar nicht eignet. Diese Form der Landwirtschaft wird vorrangig mit Asien verbunden. Doch es gibt den Terrassenanbau auch andernorts.
Dieser Artikel wurde am 2. Mai 2022 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Ein flaches Feld, ausreichend Regen oder zumindest eine Möglichkeit für ideale Bewässerung: So stellen wir uns im Normalfall das beste Ackerland vor. Gerade Reis ist eine Kulturpflanze, die besonders viel Wasser und ein flaches Anbaugebiet benötigt, das quasi „überflutet“ werden kann. Gerade in Asien sind aber genau solche ausreichend großen Flächen schwer zu finden. Deshalb wurde von Menschen schon vor Tausenden Jahren mit der Terrassenlandwirtschaft eine Möglichkeit geschaffen, die nicht nur ein wichtiger Faktor für das Wachstum größerer Zivilisationen war, sondern bis heute Familien in hügeligen Gegenden die Option ermöglicht, Lebensmittel in der eigenen Umgebung anzubauen. Dabei werden seit langer Zeit flache Bereiche aus einer hügeligen oder bergigen Landschaft herausgearbeitet, um ebendort Pflanzen anzubauen. 

Terrassenanbau ist Jahrtausende alt

Man nimmt zum Beispiel an, dass die hohen, steilen Reisterrassen in der philippinischen Provinz Ifugao bis zu 2.000 Jahre alt sind. Sie wurden 1995 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Manchmal werden sie sogar als achtes Weltwunder bezeichnet. Gespeist werden sie durch ein uraltes Bewässerungssystem, das aus den Regenwäldern oberhalb der Terrassen stammt. Eine Zeit lang galten sie aufgrund der Abholzung als gefährdet. Der Terrassenanbau wird in Ost- und Südostasien aber nicht nur für den Reisanbau, sondern ebenso für den Anbau von Gerste und Weizen genutzt. Selbst wenn wir vor allem den asiatischen Raum mit dieser Form der Landwirtschaft in Verbindung bringen, gibt es auch andere Länder, die den Terrassenanbau für sich nutzen – und zwar zum Teil ganz in unserer Nähe. Denn in den Ländern rund ums Mittelmeer wird schon seit hunderten Jahren Terrassenanbau betrieben. 

So kennt man die Optik des Terrassenanbaus in Asien. Aber auch in Südamerika und im Mittelmeerraum wird auf Terrassen angebaut. Fotocredit: © Simon Bardet/Pixabay

Terrassenanbau im Mittelmeerraum und in Südamerika

Im mediterranen Raum geht es dabei allerdings nicht um Reis, sondern um das Anlegen von Weinbergen sowie von Gärten mit Oliven-, Kork- oder Obstbäumen. An den steilen Hängen, die zur Küste führen, finden sich auch in Europa terrassierte Flächen, die in produktives Agrarland umgewandelt wurden. In der Schweiz wird in der Region Lavaux ebenso der Terrassenanbau für den Weinbau genutzt. Dabei lassen sich die Terrassen bis in das 11. Jahrhundert zurückverfolgen. In Südamerika haben bereits die Inkas die landwirtschaftliche Praxis des Terrassenanbaus beherrscht. Schon die Zivilisationen vor ihnen zogen ihre Ernten aus den höchsten und kahlsten Bergen der Welt an den steilen Hängen der Anden. Heute nutzen auch die modernen Landwirte in den Anden wieder zunehmend den Terrassenanbau. Vor allem die Teebauern in Südamerika nutzen diese Form der Landwirtschaft, da sie eine praktischere, produktivere und wasserschonendere Methode darstellt, um Lebensmittel anzubauen.

Quelle: treehugger.com / Fotocredits: © Sasin Tipchai & Simon Bardet/ beide via Pixabay


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