Boomer in den reichsten Ländern der Welt sind für einen großen Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Sie verursachen pro Kopf mehr Emissionen als ihre Eltern und auch mehr als jüngere Generationen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die den ökologischen Fußabdruck von Haushalten in den EU-Ländern, Norwegen, Großbritannien, den USA, Australien und Japan zwischen 2005 und 2015 gemessen hat.
Die Studie zeigte, dass in den genannten Ländern alle Generationen ihre jährlichen Emissionen gesenkt haben. Allerdings haben jene Menschen über 60 ihren Verbrauch am wenigsten senken können. Dadurch ist ihr Gesamtbeitrag an den Treibhausgasemissionen von 25 Prozent auf fast 33 Prozent gestiegen. Die Generation unter 30 Jahren konnte zwischen 2005 und 2015 ihre jährlichen Emissionen um 3,7 Tonnen reduzieren, die Gruppe von 30 bis 44 um 2,7 Tonnen und die 45 bis 59 um 2,2 Tonnen. Die über 60-Jährigen haben mit 1,5 Tonnen Reduktion den geringsten Rückgang gezeigt.
Es sind vor allem die alten Reichen, die weltweit die Klimakrise vorantreiben. Eine Oxfam-Studie zeigt dies. Die Boomer in Australien und den USA sind mit Emissionen von 21 Tonnen pro Kopf im Jahr 2015 am wenigsten umweltfreundlich. Das ist fast doppelt so viel wie der europäische Durchschnitt. Luxemburg hat mit 19 Tonnen pro Kopf die höchsten Emissionen in Europa. In Japan waren ältere Menschen im Jahr 2015 für 50 Prozent der Emissionen verantwortlich.
Die Erklärung dafür: Die Nachkriegsgeneration der Babyboomer hat andere Konsummuster als ihre Eltern, die in der Zeit von 1928 bis 1945 geboren wurden. Ältere Menschen waren früher sparsam. Die Generation, die den Zweiten Weltkrieg erlebte, war vorsichtig, wie sie Ressourcen nutzte. Die ‘neuen Alten’ sind anders. Die Boomer geben mehr Geld für Häuser, Energieverbrauch und Lebensmittel aus. Das Einkommen schrumpft im Ruhestand zwar, aber Senioren in entwickelten Ländern haben Besitz angesammelt, vor allem im Wohnungsbau. Viele von ihnen haben einen starken Anstieg des Wertes ihrer Immobilie erlebt. Ältere Menschen sind in der Lage, ihren hohen Konsum durch ihren Wohlstand aufrechtzuerhalten. Dies geschieht eben insbesondere durch kohlenstoffintensive Bereiche wie Energie.
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