Während social distancing manche Beziehungen hat abkühlen lassen, war das letzte Jahr das wärmste, das jemals in Europa gemessen wurde. Meteorologen sprechen sogar von einem Jahr ohne Winter.
Dieser Artikel wurde am 15. Juli 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Auch die weltweit gemessenen Durchschnittstemperaturen waren die dritthöchsten jemals gemessenen und das, obwohl La Niña Kühlung brachte. Was besonders ins Auge sticht, ist wie mild der Winter 2019/2020 in Nordeuropa war. Das Schwedische Meteorologische Institut SMHI konstatiert sogar, dass es überhaupt keinen meteorologischen Winter gab. Zu ganz ähnlichen Ergebnissen kommen der Copernicus-Klimawandeldienst, die World Meteorological Organization (WMO) und die US Meteorological Agency (NOAA) und das mit Unterschiedlichen Quellen und Messmethoden. Die globale Erwärmung steigt weiter an, die Durchschnittstemperaturen liegen bereits 1,2 Grad über den vorindustriellen Werten.

Im European state of the climate 2020 Bericht des Copernicus-Klimawandeldienstes liegt der Fokus auf Europa und der Arktis. In Europa lagen die Durchschnittstemperaturen 2020 um 1,6 Grad höher als im Referenzzeitraum 1981 bis 2020 und damit höher als je zuvor. In der Arktis war es besonders schlimm, in Sibirien hier wüteten zahllose verheerende Waldbrände und die Durchschnittstemperaturen lagen 4,3 Grad über den Werten von 1981 bis 2020. Das ist um fast zwei Grad höher als jemals zuvor.

Besonders interessant, auf erschreckende Art und Weise, ist der Langzeittrend. Weltweit sind die Durchschnittstemperaturen seit 1859 um 1,2 Grad gestiegen, in Europa um 2,2 Grad und in der Arktis um 3 Grad. Die sechs jemals registrierten wärmsten Jahre, wurden alle im letzten Jahrzehnt gemessen. Die Temperaturen auf der Erde steigen also ständig an, da auch die Treibhausgasemissionen weiter steigen.

Doch woher wissen die Forscher eigentlich, dass es wirklich die Treibhausgase sind, die die Erwärmung verursachen und diese nicht einfach daran liegt, dass von 1350 bis 1850 eine kleine Eiszeit auf der Erste herrschte? Freija Vamborg, Forscherin vom Copernicus Dienst erklärt, dass man einerseits weiß, dass die Temperaturen vor dieser Eiszeit nicht so hoch waren, wie die heute gemessenen, andererseits hat man elaborierte Berechnungsmodelle zur Verfügung. Mit diesen Methoden kann man errechnen, wie die Temperaturen währen, wenn es keine Treibhausgase aus fossilen Energien geben würde und auch dann wären sie noch höher als vor der kleinen Eiszeit 1350 bis 1850.


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