Fotocredit: Pixabay/congerdesign
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Die bittere Schöne hat es 2017 zur Heilpflanze des Jahres geschafft. Für Leber, Darm und Galle kennt die Volksmedizin die Wurzel der Zichorie schon lange.
Dieser Artikel wurde am 25. November 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Auch heute noch bringt das Kraut mit den blauen Blüten und den löwenzahnähnlichen Blättern die Verdauung in Schwung und unterstützt unseren Organismus bei der Entgiftung. Was viele nicht vermuten, es handelt sich dabei um die Urform des Chicoree, bei dem die Bitterstoffe weitgehend raus gezüchtet wurden. Die Wegwarte wird nämlich genau wegen ihrer Bitterstoffe als traditionelles Heilmittel verwendet und das schon von Hildegard von Bingen

Egal ob bei Verdauungsbeschwerden, Heiserkeit, Brustschmerzen oder bei Lebererkrankungen, die Wegwarte ist schon immer ein Allrounder gewesen. 
Neben der Verwendung als Heilpflanze und Gemüse wird die Wurzel der Wegwarte eher unter “Zichorie” bekannt sein. Die Wurzel wird unter anderem zur Herstellung von Landkaffee verwendet, denn durch die antioxidativ wirkenden Phenolcarbonsäuren bekommt sie beim Rösten ein kaffeeähnliches Aroma. 

BENEFITS DER WEGWARTE 

Fotocredit: Pixabay/David_Will
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Nicht nur als Kaffee-Ersatz schmeckt die Wurzel wunderbar, auch für den Blutzuckerspiegel und die Darmflora ist sie sehr gut. Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe wirkt die Wiesenblume appetitanregend, fördert den Gallenfluss und wirkt entzündungshemmend. Deswegen ist sie bei Verdauungsbeschwerden sowie zur Stärkung von Leber und Gallenblase besonders gern in der Volksmedizin eingesetzt worden. 

Vor allem auch im Zuge einer Frühjahrskur wird die Pflanze als Tee oder als frischer Pflanzensaft empfohlen. Sie wirkt sehr reinigend und entschlacken und wird auch bei Hautproblemen deshalb sehr gerne angewandt. Nicht nur als Tee zur inneren Anwendung, auch zur äußeren Anwendung auf die betroffenen Hautstellen. 
Das Kraut blüht den ganzen Sommer, im Frühjahr oder besser noch zum Herbst hin, kann die Wurzel dann geerntet werden. Die Wurzel wirkt deutlich stärker als das Kraut, da hier die geballte Pflanzenkraft zuhause ist. 

REZEPT für einen WEGWARTENWURZELTEE 

Dieser Tee wirkt besonders gut bei Appetitlosigkeit, regt den Gallenfluss an und kann ebenfalls äußerlich bei unreiner Haut zur Waschung angewandt werden. 

Fotocredit: Pixabay/langll
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Für den Tee braucht es nicht mehr als 1/2-1TL getrocknete, fein geschnittene Wegwartenwurzel (diese bekommst du am besten in der Apotheke, dort stimm auch die Qualität auf jeden Fall). 

Die Zubereitung beginnt mit einer Tasse kaltem Wasser, damit wir die getrocknete Wurzel übergossen und danach bis zum Sieden erhitzt. Danach noch etwa 5 Minuten ziehen lassen und durch ein Sieb abseihen. 
Um unreine Haut mit dem Tee zu behandeln, am besten abends vor dem Schlafen gehen mit dem Tee waschen. Dabei darauf achten, dass der Tee höchstens noch lauwarm ist. 
Für die Anwendung bei Appetitlosigkeit, 2-mal täglich eine lauwarme Tasse etwa 1/2 Stunde vor den Mahlzeiten genießen. 

Genauso kann die Wurzel mit Alkohol gemischt als Tinktur verwendet und als Tropfen eingenommen werden. Hier ist aber Vorsicht geboten, denn bei Lebererkrankungen oder Gallensteinen sollte das Kraut bzw. die Wurzel nicht als Tinktur genossen werden.