Ein voller Gemüsekorb? Diesen Anblick bieten nicht nur Sommer und Frühherbst – auch der Spätherbst hat tolles saisonales Gemüse in Angebot. Fotocredit: © Sabrina Ripke/Pixabay
Bei saisonalem Obst und Gemüse hat man meist das Bild einer sommerlich reifen Tomate in der Hand einer luftig gekleideten Person in strahlendem Sonnenschein im Kopf. Aber auch der späte Herbst hat hierzulande saisonale, köstliche Gemüse- und Obstsorten im Angebot, die du dir jetzt nicht entgehen lassen solltest.
Dieser Artikel wurde am 27. November 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Im Winter frische Erdbeeren pflücken? Das ist in unseren Breiten so definitiv nicht möglich. Klar, das Angebot im Supermarkt gaukelt uns immer wieder vor, dass die Natur alles zu jeder Zeit für uns bereit hält. Dabei ist es viel eher so, dass je nach Region ganz unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten natürlicherweise Saison haben.

Was hat gerade Saison? Kalender für Gemüse bietet Überblick 

Und weil es glücklicherweise hierzulande genügend Gemüsesorten gibt, die jetzt Saison haben oder eben aufgrund langer Lagermöglichkeiten das ganze Jahr quasi saisonal sind, wollen wir uns gerade die vermeintlich so karge späte Herbstzeit hernehmen, um euch zu zeigen, dass auch diese Jahreszeit ihre ganz besonderen, reizvollen und saisonalen Möglichkeiten in der Welt des Obsts und Gemüses bietet. Wer in Zukunft genauer darauf achten will, was im eigenen Kühlschrank tatsächlich gerade Saison hat, der kann sich den übersichtlichen Saisonkalender von gesund.co.at ausdrucken, und ihn direkt in der Küche aufhängen, um den Überblick zu bewahren. 

Aber jetzt erstmal zur erstaunlichen Vielfalt der Obst- und Gemüsesorten, die hierzulande gerade Saison haben.

  1. Salat: Auf frischen Salat muss man im Spätherbst oder Winter keineswegs verzichten. So sind zum Beispiel Chinakohl und Endivien jetzt genauso aus heimischem Anbau erhältlich wie frische rote Rüben. Die Saison von Vogerlsalat beginnt hierzulande überhaupt erst im September und geht bis in den April. Der beliebte Salat ist nämlich ein wirklich hartgesottener: Er ist bis ca. minus 15 Grad frosthart! Und für das Kraut ist im Herbst und Winter sowieso Hochsaison.
  2. Pilze: Herbstzeit ist Pilzzeit. Pilze sind aber eigentlich bei uns das ganze Jahr über saisonal – natürlich je nach Sorte. Denn man findet im Frühling beispielsweise den Märzschneckling, wie der Name schon sagt oft bereits im März, während Sorten wie der Steinpilz vor allem im Herbst gesammelt werden. Und die Herkuleskeule findet man im Wald sogar noch im Dezember.
  3. Erdäpfel: Auch Erdäpfel sind hierzulande quasi ganzjährig saisonal. Das liegt daran, dass es verschiedene Sorten gibt und die sogenannten „Heurigen“ bereits im April geerntet werden können. Bis dort hin sind aber wiederum die später im Jahr geernteten Lagerkartoffeln gut haltbar, die bis in den November hinein geerntet werden können.
  4. Sellerie: Auch der Sellerie ist ein richtiges Wintergemüse. Er kann bis in den November hinein geerntet und dann einige Zeit lang ohne Probleme gelagert werden. Und kein Wunder, dass im Winter kaum eine Gemüsesuppe ohne den charakteristischen Geschmack des Selleries auskommt – liefert er doch eine recht große Menge an Vitaminen.
  5. Topinambur: Die Knolle gilt ein wenig als Exot – jedoch zu Unrecht, denn eigentlich ist sie schon seit Beginn des 17. Jahrhunderts in Europa heimisch, wo sie sich aber gegen die Kartoffel nicht so recht durchsetzen konnte. Dabei hat Topinambur einen wesentlich höheren Ballaststoffgehalt als Erdäpfel. Und auch sonst ist die Knolle an Nährstoffen in vielen Bereichen der Kartoffel deutlich überlegen. 
  6. Karotten und Pastinaken: Karotten sind aufgrund ihrer guten Lagereigenschaften hierzulande das ganze Jahr über aus heimischer Produktion erhältlich. Pastinaken hingegen sind ein richtiges Wintergemüse, denn sie sind bei uns zwischen September und April erhältlich. Die Pastinake war daher schon in früheren Zeiten als wichtiger Nährstofflieferant im Winter bekannt.
  7. Zwiebel und Knoblauch: Ohne Zwiebel und Knoblauch geht es in der heimischen Küche irgendwie nicht. Gut, dass beides aufgrund der Möglichkeit zur langen Lagerung bei uns das ganze Jahr über erhältlich ist. Knoblauch wird dabei hauptsächlich im Sommer geerntet, die Haupterntezeit des Zwiebels hingegen beginnt bereits im Frühjahr und geht bis in den Spätsommer hinein.   
  8. Kürbis: Ein Artikel über Gemüse im Herbst ohne Kürbis? Das geht natürlich nicht. Denn der Kürbis ist wirklich ein ganz klassisches Herbst- und Wintergemüse, dessen Saison mit September beginnt und in manchen Fällen bis in den März hinein reichen kann, wenn das Gemüse richtig gelagert wurde. 
  9. Kohlsprossen: Die einen lieben sie, die anderen hassen sie – dazwischen scheint es nix zu geben. Fest steht jedenfalls: Sie sind DAS Wintergemüse schlechthin, denn Kälte und Frost machen das extrem Vitamin C hastige Gemüse sogar noch köstlicher, weil der Zuckeranteil höher wird, je tiefer die Temperaturen gehen.
  10. Äpfel und Birnen: Sie sind unsere heimischen Obststars und das zurecht. Sowohl bei Äpfeln als auch Birnen gibt es Sorten, die bis in den späten Winter hinein aus österreichischem Anbau erhältlich sind. Sie decken damit auch spät bzw. ganz früh im Jahr unsere Lust auf süßes Obst!

Quelle: gesundheit.gv.at / Fotos: Sabrina Ripke, Vasilijus Bortnikas, silviarita (2), Marko Paakkanen, Hans Braxmeier, Pexels, iKlicK f, Steve Buissinne/alle via Pixabay


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