Die neuen Drohnen können bei Solaranlagen zu jeder Tageszeit Fehler finden, die bei Standardüberprüfungen nicht sichtbar werden. Fotocredit: © Andreas Jakwerth
Die neuen Drohnen können bei Solaranlagen zu jeder Tageszeit Fehler finden, die bei Standardüberprüfungen nicht sichtbar werden. Fotocredit: © Andreas Jakwerth
Dank des Einsatzes einer speziell entwickelten Kamera können Drohnen für die Wartung von Solaranlagen bei Wien Energie jetzt auch bei Schlechtwetter sowie in der Dunkelheit vorgenommen werden. Das steigert die Anlageneffizienz und reduziert CO2.
Dieser Artikel wurde am 20. April 2022 veröffentlicht
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Während unsereins mit Drohnen zumeist nur dann zu tun hat, wenn Filmen oder Fotografieren aus der Luft zu den liebsten Hobbys gehören, erleichtern sie auch auf professioneller Ebene immer neue Bereiche. Drohnen werden heute von Start-ups dazu eingesetzt, den Meeresboden zu kartografieren, sie werden für futuristische Architekturprojekte verwendet und sie erleichtern die technische Wartung von bestimmten Anlagen, wie beispielsweise von Windrädern oder auch von Hochspannungsleitungen. Zu diesen teils schwer zugänglichen bzw. oft auch in großen Höhen befindlichen technischen Installationen gehören auch Photovoltaik-Anlagen. Darum hat der größte Energieversorger des Landes, Wien Energie, nun gemeinsam mit zwei Partnerunternehmen neuartige Drohnen auf mehrere Wartungsmissionen geschickt, bei denen Solaranlagen – sogar nachts – überprüft und Schäden im Fall des Falles schnell erkannt werden können.

Drohnen für Solaranlagen schon einige Jahre im Einsatz

Zwar setzt Wien Energie die Drohnen-Wartung bei Photovoltaik-Anlagen schon lange ein. Bisher kam diese Technik mit Wärmebildkamera allerdings vor allem an sonnenreichen Tagen zum Einsatz. Dabei können die Kameras feststellen, wie viel Wärme die Module abgeben. Was macht man aber bei anhaltendem Schlechtwetter? Man nutzt wie Wien Energie eine neue Technik, mit der die Wartung zu jederzeit – sogar im Dunkeln – mittels Drohnen stattfinden kann. Möglich macht das ein Projekt von Silicon Austria Labs. Hauptaugenmerk des außeruniversitären Forschungszentrums liegt in den Bereich Sensorik, Messtechnik und Photonik. Bei der Photonik handelt es sich um eine Wissenschaft, die sich mit der Nutzung von Strahlenenergie beschäftigt. Silicon Austria Labs hat eine Kamera entwickelt, die durch den Ausbau einer Filter-Komponente für den nahen Infrarot-Bereich empfindlich ist.

Kameratechnik ermöglicht mit Drohnen Wartung auch in der Nacht

An den Solarmodulen, die überprüft werden sollen, wird für diesen Zweck mittels Infrarot-Leuchten Strom angelegt, der für das freie Auge nicht erkennbar ist, aber von eben jener High-Tech-Kamera erfasst werden kann. Die Photovoltaik-Module fingieren daher als eine Art Leuchtiode, mit der ihr Zustand zu jeder Jahreszeit und eben sogar bei Nacht ermittelt werden kann. An einer Drohne befestigt, kann die Kamera damit Schäden in den Solarzellen orten und Fehler finden, die bei einer Standardüberprüfungen so nicht auffindbar gewesen wären. Neben der rascheren Ortung von Schäden auch bei Dunkelheit und Schlechtwetter liegen die Vorteile dieser Drohnen-Technik vor allem in der Zeitersparnis, der Einfachheit und auch in der CO2-Reduktion. Denn durch die raschere Ortung und der damit verbundenen schnelleren Instandsetzung der Anlagen kann deren Effizienz wieder gesteigert werden.

Fotocredit: © Andreas Jakwerth


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