Fotocredit: Energieleben Redaktion
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Dieses Ingenieurbüro Skyability wartet für Wien Energie Windkraftanlagen. Im Interview spricht Geschäftsführer Philipp Knopf über die Vorteile der Drohnenwartung.
Dieser Artikel wurde am 7. Juni 2019 veröffentlicht
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Philipp Knopf ist Geschäftsführer der burgenländischen Firma Skyability. Dieses Ingenieurbüro bietet Dienstleistungen rund um die Drohnenwartung an. Für Wien Energie wartet Skyability etwa Windkraftanlagen. Im Interview spricht Philipp Knopf über die Herausforderungen und die Vorteile der Drohnenwartung.

Was ist Skyability?

Unser Ingenieurbüro mit Sitz im Burgenland basiert auf drei Säulen: der Inspektion, der Dokumentation und der Vermessung und Laserscanning von Industrieanlagen wie zum Beispiel Windkraftanlagen. In diesem Bereich arbeiten wir eng mit Wien Energie zusammen.

Welche Vorteile hat die Inspektion per Drohne?

Bei der Inspektion von Windkraftanlagen erreichen wir eine 100-prozentige Dokumentation. Der Vorteil gegenüber der Inspektion durch einen Industriekletterer ist einerseits, dass wir eine lückenlose Dokumentation schaffen, was zum Beispiel bezüglich der Haftung relevant werden kann. Andererseits ist die Drohneninspektion viel weniger zeitaufwändig, was letztlich auch Kosten spart. Ein Industriekletterer benötigt für die Inspektion einer Windkraftanlage einen Tag, mit der Drohne brauchen wir dafür eine Stunde.

Drohnenwartung mit Skyability - Fotocredit: Energieleben Redaktion
Drohnenwartung mit Skyability – Fotocredit: Energieleben Redaktion

Wie funktioniert die Dokumentation?

Unsere Drohnen sind mit hochauflösenden Kameras ausgestattet, die direkt am Objekt eingesetzt werden. Wir machen sehr viele Fotos – bei der Inspektion einer Windanlage an die 1000. Dadurch können wir viele Details sichtbar machen. Per Künstlicher Intelligenz werden die Fotos dann ausgewertet. Die Fotos manuell durchzuschauen wäre zu zeitaufwändig.

Wie funktioniert eine Drohneninspektion?

Wir fliegen mit einem GPS-gesteuerten Multikopter direkt an das Objekt und machen von außen mit den Kameras Fotos. Der Pilot steuert die Drohne manuell, damit die Inspektion schneller geht. Während der Inspektion ist die Winkraftanlage eingebremst, sie muss also nicht ganz ausgeschaltet werden. Dadurch entsteht weniger Stillstand.Wir führen auch Drohneninspektionen mittels Wärmebildkamera an Fernwärmeleitungen durch, die unterirdisch verlaufen. Tritt Wärme aus der Leitung aus, können wir das sichtbar machen. Bei Bedarf kann dann gezielt graben, um Lecks zu reparieren.

Wie kam die Zusammenarbeit mit Wien Energie zustande?

Mit Wien Energie kamen wir in Kontakt, als wir im Jänner 2017 an der Innovation Challenge teilnahmen. Damals haben wir gesehen, dass es einen großen Bedarf an Inspektionen von Industrieanlagen wie den Windkraftanlagen gab. So sind wir zusammengewachsen. Diese Kooperation ist eine gelungene Symbiose.

Welche Voraussetzungen muss man erfüllen?

Unsere Drohnen – die Geräte kosten an die 30.000 Euro – sind nachtflugzertifiziert. Alle unsere Flüge sind von der Austro Control abgesegnet. Wir wollen uns in keinem Graubereich bewegen, sondern unsere Dienstleistungen professionell anbieten. Eine genormte Ausbildung für Drohnenpiloten gibt es zwar nicht. Wir legen allerdings großen Wert darauf, dass unsere Piloten wissen, was sie tun. Immerhin arbeiten wir in einem Umfeld, in dem wir es immer wieder mit großen Stromspannungen zu tun haben oder in dem starke Magnetfelder auftreten können, die die Drohne in der Navigation stören können.

In welchen Bereichen arbeitet Skyability noch?

Wir inspizieren zum Beispiel auch kleine Halden, Holzlagerplätze oder Steinbrüche. Großen Bedarf gibt es auch bei Friedhofsdigitalisierungen, bei denen mithilfe unserer Drohnen digitale Pläne erstellt werden.

Quelle: Energieleben Redaktion

Foto: Energieleben Redaktion


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