Dieser Artikel wurde am 20. Januar 2009 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Wer sich noch nie mit dem Thema Fernwärme auseinandergesetzt hat, erfährt hier einiges Wissenswertes. Wärme, wohin der…
Dieser Artikel wurde am 20. Januar 2009 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wer sich noch nie mit dem Thema Fernwärme auseinandergesetzt hat, erfährt hier einiges Wissenswertes.

Wärme, wohin der Blick auch führt
Manche Fernwärme-Anbieter verfügen über ein kilometerlanges Rohrleitungssystem. Dieses besteht aus Primärleitungen, Sekundärleitungen und Haupttransportleitungen. Dabei vernetzt es ober- wie unterirdisch umfangreiche Gebiete. In Wien zum Beispiel sind eine große Anzahl an Leitungen, insbesondere die Haupttransportleitungen, teilweise auch begehbar. Auf diese Weise kann man sogar die Donau unterqueren. Dieses Konzept einer Teilung des Netzes in ein Primär- und Sekundärnetz ist ein Qualitätsmerkmal, über das nur wenige Fernwärmeunternehmen in Europa verfügen.

Optimale Vernetzung für optimale Versorgung
Im Primärnetz werden über Großleitungen große Wärmemengen bei hohen Temperaturen und hoher Druck-Intensität transportiert. In entsprechend großen Übergabe-Stationen wird die Wärme dann an die sekundären Netze übergeben, über welche die Kundinnen und Kunden versorgt werden. Die Vorteile: Dort, wo große Wärmemengen transportiert werden müssen, steht eine technisch perfekte Infrastruktur zur Verfügung. Die Verteilung in lokalen Gebieten erfolgt mit kleineren, wesentlich günstigeren Leitungen.

Wie kommt die Wärme in Ihr Heim?
Die Wärmeabgabe an die Kundin und den Kunden erfolgt im Falle der Versorgung über das Sekundärnetz durch einen direkten Anschluss, bei der Versorgung über das Primärnetz in den Umformer-Stationen, die im Keller des Hauses oder an anderen Örtlichkeiten stationiert sind. Dort wird das in der Hausanlage zirkulierende Heizungswasser durch das Verbundnetzwasser erwärmt. Zusätzlich wird die Fernwärme auch dazu eingesetzt, das Brauchwasser zu erwärmen. Dies erfolgt entweder zentral im Keller oder in Wärmetauschern für die Warmwasserbereitung (dem so genannten „Warmwasserboiler“).

Was Durchflusszähler Ihnen sagen
Die Verbrauchserfassung hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Wurden vor sechs bis sieben Jahren noch fast ausschließlich Heizkostenverteiler (oft „Verdunster“ genannt) eingesetzt, so werden heute vermehrt Kleinwärmezähler (Durchflusszähler mit Temperaturmessung) zur Aufteilung bei der Verrechnung der Wärme nachgefragt und eingesetzt. So wie der Bezug von Warmwasser mit Durchflusszählern erfasst wird, nimmt seit einigen Jahren auch bei der Erfassung des Kaltwasserverbrauches der Einsatz von Kaltwasserzählern zu.

Quelle
Wien Energie, Orange Buch, S. 72-75