Greenpeace hat viel zum Klimawandel geforscht und publiziert, die Reihe Energy [R]evolution gibt es seit 2005. Der Kern der diesjährigen Ausgabe: 100% Erneuerbare bis 2050 sind möglich, wenn man nur möchte. Es benötigte jährliche Investitionen von etwa einer US Billion Dollar (Nicht, wie orf.on fälschlicher Weise umrechnet: eine Milliarde). Gleichzeitig würden Brennstoffkosten in der Höhe von 1,07 Billionen US Dollar wegfallen. Das heißt: der Umstieg auf Erneuerbare Energien wäre allein schon rentabel durch die Ersparnis an fossilen Brennstoffen. Alle ökologischen und humanen Folgekosten, die aufgrund des Klimawandels entstünden, noch gar nicht eingerechnet. Als kleine Draufgabe: mit dem Energiewandel würde man auch das viel zitierte 2°-Ziel einhalten.
Für alle, denen vorkommt, dass das unglaublich viel Geld ist und man das nie finanzieren könnte: laut einer Studie, die der IWF im Mai veröffentlichte, wird der fossile Sektor jährlich subventioniert mit 5,3 Billionen US Dollar. Das ist fünf mal so viel wie an Investitionen in Erneuerbare nötig wären! Das entspricht 6,5% des globalen BIPs. Die geforderte Billion US Dollar kommen auf 0,8% des globalen BIPs.
Eine richtungsweisende Entscheidung auf der COP21 in Paris im Dezember wäre für die Einhaltung des 2°-Zieles extrem wichtig. Die Produktion von CO2 muss laut IPCC eingeschränkt werden: maximal zusätzliche 1000 Gigatonnen CO2 haben in der Atmosphäre noch Platz. Das reicht nach aktueller Projektion gerade einmal bis 2040, also weitere 25 Jahre.
Fossile Energien stellen im Moment 78,3% am globalen Energiemix, 19,1% decken Erneuerbare, die verbleibenden 2,6% stellt die Atomkraft.
Der Wandel ist absehbar: Erneuerbare stellten 2014 60% der neu installierten Kraftwerke, Atomenergie verschwindet in die absolute Nische. Der gestiegene Marktanteil der Erneuerbaren bringt stetig fallende Kosten, so dass hier eine sich gegenseitig positiv verstärkende Rückkopplung entstanden ist. Man kann den Trend nach oben leicht erkennen, beginnend in den Jahren 2000–2005. Setzt sich dieser fort, sind in einigen Jahren auch Kohlekraftwerke vom Markt verschwunden. Gaskraftwerke – lange als die saubere Übergangstechnologie gepriesen – hatten ihre Glanzzeit am Markt zwischen 1998 und 2007 und sind 2014 sogar hinter Ölkraftwerke zurück gefallen.
Dass Erneuerbare auch Arbeitsplätze schaffen, sollte bekannt sein. Laut Greenpeace wären es weltweit alleine 9,7 Millionen im Bereich Photovoltaik und 7,8 Millionen in der Windenergie. Die Öl- und Gasindustrie hat heute etwa die Hälfte an Beschäftigten.
Zur Studie: Das Executive Summary und die Gesamtstudie gibt es zum Lesen.
Beide Grafiken sind aus der Studie entnommen. S. 3 Executive Summary zur Studie Energy [R]evolution 2015 © Greenpeace e.V.