Wann startet der Frühling eigentlich wirklich?
Dieser Artikel wurde am 14. Februar 2018 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Nach dem Kalender beginnt der Frühling am 21. März. Aber die Natur hat ihren eigenen Kalender. Woran erkennt man also die ersten Zeichen des Frühlings? Worauf muss man achten?

Und dann gibt es auch noch diverse Unterschiede, die sich durch verschiedene Standorte ergeben können. Dies kann sowohl die Seehöhe und Klimazone sein, als auch zusätzliche Merkmale wie der Standort direkt an der Haus- oder Steinwand, Südhang oder nicht, Schatten von anderen Objekten, etc.

Worauf muss man achten?

In der Natur kennt man nicht nur vier Jahreszeiten, sondern auch noch einige Übergangszeiten. Die jeweiligen Phasen werden durch bestimmte Zeigerpflanzen eingeleutet, die je nach Gegend, Wetterverhältnissen und Klimazonen sehr unterschiedlich ausfallen kann.

Es ist jedoch nicht nur relevant zu wissen, welche Pflanzen man beobachten sollte, sondern auch welches Entwicklungsstadium gerade ansteht. Ist es die Blüte? Oder die Blattentfaltung? Fruchtreife oder Blattverfärbung? Der Phänologische Kalender kann hier eine Übersicht liefern, worauf man in welcher Jahreszeit achten soll.

Vorfrühling

Der Vorfrühling leutet die ersten Zeichen des herannahenden Frühlings ein, und fühlt sich oft wie ein erstes Durchatmen der Natur nach dem langen Winter an. Die wohl bekannteste Zeigerpflanze für diese Zeit ist wohl das Schneeglöckchen.

blühende Haselblüte - Photocredit: pixabay.com/Gellinger
blühende Haselblüte – Photocredit: pixabay.com/Gellinger

Etwas unscheinbarer ist dann schon die Blütezeit der Hasel. Die weibliche Blüte ist nur wenige Millimeter groß und dunkelrosa. Außerdem öffnen sich die wurst-ähnlichen männlichen Samen und werden länger. Wenn man hier aber nicht bewusst genauer hinschaut, kann man dieses Anzeichen sehr leicht übersehen.

Entwicklung über die Jahre

Über die Jahre kann man nun an den unterschiedlichen Orten beobachten, wann welche Pflanze welchen Wachstumsschritt getan hat. Man kann diese phänologischen Aufzeichnungen auch auf der Seite Phaenowatch des ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) eingeben und mit anderen Orten und anderen Jahren vergleichen, um daraus mögliche Abweichungen über die Jahre feststellen zu können.

Diese Datenbank kann hilfreich sein, ist aber sehr stark davon abhängig, wie viele Personen ihre Beobachtungen und Aufzeichnungen auch tatsächlich übermitteln. Sie ist daher meist eine sehr lückenhafte Quelle.

Warum ist das relevant?

Änderungen der Temperaturen und des Klimas können über diese Beobachtungen festgestellt werden, da sich die Pflanzen daran orientieren und dementsprechend früher oder später das jeweilige Entwicklungsstadium erreichen. Darüber konnte man einen Temperaturanstieg und somit einen Klimawandel in den letzten Jahren klar beobachten.

Fazit

Früher war es für alle sehr relevant, wann welche Pflanze blüht, austreibt oder ihre Frucht reif ist. Auch welches Tier sich gerade in welcher Entwicklungsphase über das Jahr hinweg befindet war für das Überleben essentiell. Dadurch, dass heutzutage diese Information für die meisten von uns nicht mehr relevant ist, haben wir vollkommen verlernt darauf zu achten, was um uns herum vorgeht. Sobald ich mir die Zeit nehme, auf diese Zeichen der Natur zu achten, fühle ich mich automatisch mehr mit ihr verbunden. Und es kann sogar Spaß machen, sich mit anderen Menschen an unterschiedlichen Orten auszutauschen und zu grübelnd, woran mögliche Abweichungen wohl liegen.

 

Weiterführende Quellen

https://naturwissenschaften.ch/topics/seasons/phenological_calendar
http://www.phenowatch.at/ueber-die-phaenologie/klimawandel.html’
http://www.phenowatch.at/

 

Bildquellen

Beitragsbild: pixabay.com /Georg Satzinger
pixabay.com / Gellinger