… in der Zwischenkriegszeit auf Badezimmer eine Luxus-Steuer eingehoben wurde?
… noch um 1970 die Hälfte der Wienerinnen und Wiener kein eigenes Badezimmer hatten?
Schon fließendes warmes Wasser und eine Duschgelegenheit in der Küche galten als Zeichen des Fortschritts. Erst in den letzten Jahrzehnten wurde das Badezimmer eine Selbstverständlichkeit.
Die Ausstellung »Badewonnen« zeichnet den Weg nach vom Bad als Luxusort um
1900 bis zum standardisierten Raum von heute. Dabei hatten Energieversorger und
das aufstrebende Handwerk der Installateure entscheidende Rollen inne, da sie die
komplizierte Infrastruktur für das Badezimmer herstellten.
Das abrufbare Warmwasser durch Durchlauferhitzer oder Elektro-Boiler veränderte
nicht nur das tägliche Ritual der Reinigung, sondern auch die Grundrisse unserer
Wohnungen. Der Akt des Waschens verließ das Schlafzimmer und rückte in die
Nähe von WC und Küche, wo sich Wasseranschlüsse und Energiequellen befanden.
»Badewonnen« dokumentiert die Entwicklung des privaten Bades sowohl aus
technischer, als auch aus sozialgeschichtlicher Perspektive.
Highlights:
- Das Lied „Im Tröpferlbad“ von Pirron&Knapp
- Badezimmerausstattung um 1900
- Die Bassena
- Evolution der Badeöfen
- Schrank-Badewanne
- Der Allibert
- Seifenschalenparade
- Filmausschnitt: Edmund Sackbauer in einer Sitzbadewanne (ausziehbar unterhalb der Abwasch
Am Ende des Rundgangs gibt es einen Blick auf die vielen noch ungelösten Probleme und zukünftigen Herausforderungen des Bades: Vom notorischen Platzmangel bis zum Schimmel in der Ecke, von neuen Energiekonzepten bis zum Kampf gegen Haare im Abfluss.
Museum für Heizkultur:
Malfattigasse 4,
1120 Wein,
Erreichbarkeit: U4, U6 (Station Längenfeldgasse)
und Buslinien 12A, 59A, 63A
Telefon: +43 1 4000-34100
E-Mail: office@brennpunkt.wien.at
Öffnungszeiten
Oktober bis Mai:
Montag bis Mittwoch: 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr
Sonntag: 10 bis 16 Uhr
Führungen: jeweils 10.30 Uhr und 13.30 Uhr
Gruppen ab zehn Personen nach persönlicher Vereinbarung
Geschlossen: Juni bis September und an Feiertagen
Eintrittspreise
Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre: gratis
Erwachsene: 5 Euro
Seniorinnen und Senioren, Studierende bis 27 Jahre, Präsenz- und Zivildiener, Menschen mit Behinderung: 3 Euro
Gruppen ab zehn Personen: 3 Euro pro Person