Das deutsche Bundesland Bayern bietet Flächen entlang von Bundes- und Landesstraßen für den Bau von Solaranlagen an. Insgesamt könnten dort 2,5 TWh Strom pro Jahr erzeugt werden – genug Strom für 700.000 Einfamilienhäuser. Die Vorteile liegen auf der Hand. Die Gebiete entlang der Verkehrswege sind ohnehin benachteiligt, so dass die notwendigen Eingriffe in Natur und Landschaft relativ gering sind. Zudem müssen keine neuen Flächen in Anspruch genommen werden.
Eine Übersichtskarte zeigt die Potenzialflächen für die Planung und Errichtung von klassischen Freiflächen-Photovoltaikanlagen an. Nach einer aktuellen Analyse des Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, stehen allein 30.000 geeignete Flächen in der Näher von Straßen frei. Die ausgewiesenen Flächen werden nun zur Verpachtung angeboten und Interessenten können sich einen Standort für den Bau von Solaranlagen aussuchen. Das Angebot richte sich insbesondere an Kommunen, Stadtwerke, Bürgerenergiegenossenschaften, Projektentwickler und Privatpersonen, teilte das Ministerium mit.
Wie das Ministerium ausführte, umfasst sowohl bei den Straßenrandflächen als auch bei den Lärmschutzwänden jede Einzelfläche einen für potenzielle Investoren relevanten Grunddatensatz wie den möglichen solaren Stromertrag pro Jahr sowie weitere spezifische Kennwerte. Es werden demnach nur Flächen ab einer Größe von 100 Quadratmetern ausgewiesen, deren Verschattungsgrad unter 20 Prozent liegt und deren spezifischer Stromertrag mindestens 650 Kilowattstunden pro Jahr beträgt.
Bayern ist nach Angaben der deutschen Bundesnetzagentur mit fast 25 GWp installierter Leistung ab Juli 2024 klarer Spitzenreiter beim Ausbau der Solarenergie unter den deutschen Bundesländern. Das ist mehr als das Doppelte der Kapazität des zweitplatzierten Bundeslandes Baden-Württemberg, das über 11,6 GWp verfügt. Zum Vergleich: In Österreich sind aktuell ca. 7,3 GWp Photovoltaik-Leistung installiert.
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