Im Amsterdamer Stadtteil Noord wird man fürs Recyceln von Plastik belohnt und kann dabei auch noch die lokale Wirtschaft fördern!
Dieser Artikel wurde am 22. Juni 2017 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

In Cafés und Geschäften im Bezirk Noord in Amsterdam wandern grüne Plastikmünzen über die Ladentische. Wer diese besondere Währung hat, der bekommt zum Beispiel zwei Kaffees zum Preis von einem, Rabatt für die Yogaeinheit oder Fahrradreparatur. Solche grünen Münzen zu verdienen, ist für Bewohner des Stadtteils ganz einfach. Man muss seinen Haushalt nur für das Projekt Wasted anmelden.

Wasted ist ein Pilotprojekt der Gemeinde, das zum Recyceln von Plastik anregen soll und gleichzeitig die lokale Wirtschaft fördert. Wer sich anmeldet bekommt spezielle Müllsäcke, um sein Plastik zu sammeln. Die Säcke sind mit einem QR-Code gekennzeichnet, sodass man bei der Abholung genau weiß von welchem Haushalt sie stammen. Dies ist wichtig, da die Haushalte dann mit der entsprechenden Anzahl grüner Münzen belohnt werden. Diese Münzen können dann bei diversen lokalen Geschäften, Cafés und Restaurants eingelöst werden. Einige Geschäftsbesitzer erzählt, dass sie seit das Projekt im Jahr 2015 startete, einige neue Kunden gewonnen haben.

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Mehr als achthundert Haushalte haben sich dem Projekt angeschlossen. In einer Befragung zum Pilotprojekt geben 52 Prozent von ihnen an, ihre Entsorgungsgewohnheiten seit Beginn des Projekts verbessert zu haben. In Amsterdam wird Plastik normalerweise nicht vor der Haustüre abgeholt, sondern muss von der Bevölkerung selbst zum nächsten Straßencontainer gebracht werden. Die wöchentliche Abholung durch das Wasted Projekt hat viele Teilnehmer erst realisieren lassen, wieviel Plastikmüll sie eigentlich produzieren. 23 Prozent sagten in der Befragung, dass sie dadurch ihren Plastikkonsum reduziert haben.

Die Website des Projektes meldete kürzlich, dass der Pilotversuch so erfolgreich war, dass man das Projekt nun digitalisiert hat. Statt Münzen gibt es jetzt eine elektronische Währung, dass spart einiges an bürokratischem Aufwand und Ressourcen im Vergleich zum alten System, bei dem die Münzen mit der Post geschickt wurden. Außerdem wird jetzt nicht nur Plastik, sondern auch Papier, Textilien und Glas in ganz Noord abgeholt.

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Bild: Wastelab