Oslos neuer Flughafenterminal ist so nachhaltig gestaltet, wie es nur geht.
Dieser Artikel wurde am 21. Juni 2017 veröffentlicht
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Zuerst einmal muss man natürlich sagen, dass Flugreisen nicht unbedingt die nachhaltigste Art zu reisen sind, aber oft lässt es sich einfach nicht vermeiden. Biotreibstoffe für Flugzeuge gibt es zwar mittlerweile, doch dieses sind bisher noch teuer und somit nicht wirtschaftlich für die Fluglinien. Wer für den CO2-Ausstoss, den einen Flugreise verursacht, eine Kompensationsmöglichkeit sucht, kann für verschiedene Umweltprojekte spenden, Lisa Kirchgatterer hat hier kürzlich über diese Möglichkeit berichtet. Doch auch auf andere Weise lassen sich im Zusammenhang mit dem Fliegen Ressourcen schonen und Emissionen vermeiden.

Der Osloer Flughafen hat gerade einen neuen Terminal erhalten und hier hat man getan was man konnte, um sich nun den grünsten Terminal weltweit nennen zu können. Das hat bereits bei den Baumaterialien begonnen. Die Firma Nordic – Office of Architecture, die den gesamten Flughafen vor rund zwanzig Jahren entworfen hat, wurde auch mit der Erweiterung beauftragt. Beim Bau des neuen Terminals hat man natürliche und recycelte Materialien verwendet, so wurde zum Beispiel viel Holz und wiederverwerteter Stahl verwendet. Dem Beton hat man Vulkanasche beigemischt, dadurch ist er widerstandsfähiger und beständiger. Bereits die alten Römer haben Vulkanasche zur Betonherstellung verwendet, genügend Bauwerke zeugen noch von der Haltbarkeit des Materials. Außerdem kann er bei niedrigeren Temperatur gemischt werden, als herkömmlicher zementbasierter Beton, was natürlich Energie spart.

Um weitere Energie zu sparen, hat man viel Glas für die Konstruktion verwendet, dadurch ist es tagsüber kaum notwendig künstlich zu beleuchten. Die Form des neuen Terminals und das viele Glas, ermöglichen es außerdem, passive Solarwärme zu nutzen. Der Schnee, den man im Winter von den Landebahnen räumt, wird gelagert und im Sommer bei Bedarf zur Kühlung verwendet. Das Gebäude ist so gut isoliert, dass es Passivhaus-Standards entspricht. Begrünte Wände und Wasserinstallationen tragen zu einem angenehmen Klima bei und sollen Gedanken an Skandinavische Wälder wecken. Außerdem hat man auch den öffentlichen Verkehr ausgebaut und nun ist es für rund 70 Prozent aller Passagiere möglich, den Flughafen bequem mit den Öffis zu erreichen.

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Bild: Nordic