Dieser Artikel wurde am 6. August 2012 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Bienen sind bekannt als arbeitsame Tiere. Unermüdlich sammeln sie Blütenstaub für den Erhalt des Stocks. Die fleißigen…
Dieser Artikel wurde am 6. August 2012 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Bienen sind bekannt als arbeitsame Tiere. Unermüdlich sammeln sie Blütenstaub für den Erhalt des Stocks. Die fleißigen Arbeiter sind anscheinend auch klassenbewusst. Sie bevorzugen Gärten von Arbeiterfamilien gegenüber jenen wohlhabenderer Menschen.

Karl Marx stellte im 19. Jahrhundert fest, dass die ökonomischen Verhältnisse die Masse der Bevölkerung in Arbeiter verwandelte, letztere aber sich selbst nicht als Klasse gefunden habe. Wie es scheint haben Bienen ein stärker entwickeltes Klassenbewusstsein, das sie Gärten des Kapital meiden lässt. Die Bevorzugung von Arbeitergärten  ist aber nicht ökonomisch oder philosophisch zu begründen, sondern ganz einfach an der unterschiedlichen Bepflanzung der Gärten.

In Nordeuropa und den USA war in den 2000er Jahren ein massives Bienensterben zu beobachten. Als eine der zentralen Ursachen wurde der Befall mit der Varraomilbe ausgemacht. Pestizide und das kühlere Klima wurden ebenso als Gründe angeführt. Ein entscheidende Rolle könnte aber auch das vermehrte Vorkommen von Hybridpflanzen sein, wie englische Forscher herausfanden.

Viele Gartenblumen wie Stiefmütterchen, gewöhnliche Samtblumen, fleißige Lieschen oder Petunien sind Hybridformen und enthalten wenige der für Bienen so wichtigen Pollen. Die verlässlich und oft strahlend blühenden Hybridpflanzen sind vor allem in Gärten wohlhabenderer Menschen zu finden. Bienenfreundliche in England heimische Blumen wie Brombeeren und Weißklee sind hingegen vorwiegend in Gärten der Arbeiterklasse zu finden. Die Entscheidung der Bienen ist einfach: Sie bevorzugen die Arbeitergärten, weil sie dort mehr Pollen finden.