Die Eckpunkte des verabschiedeten Pakets.
Dieser Artikel wurde am 9. Juni 2016 veröffentlicht
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Die deutsche Regierung setzt auf ein Gesamtpaket: Neben einer Kaufprämie für Elektrofahrzeuge sollen Investitionen in den Ausbau der Ladeinfrastruktur die Rahmenbedingungen verbessern.

Das Maßnahmenpaket in Deutschland umfasst mehr Bausteine als nur das Elektrofahrzeug. Viele Komponenten bilden zusammen das System Elektromobilität. Kaufprämien für batterieelektrische Fahrzeuge und Plug-In Hybrid-Elektrofahrzeuge sollen den Erwerb eines Elektrofahrzeugs attraktiver machen und den Preisunterschied zu Fahrzeugen mit konventionellen Antrieben mindern. Die öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur soll bis 2020 massiv ausgebaut werden und ein paar Steuerprivilegien für Elektroautobesitzer wird es auch geben. Die Regierung greift damit einen Großteil der Forderungen der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) auf.

Die Eckpunkte des verabschiedeten Pakets lauten wie folgt:

  • Private und gewerbliche Käufer erhalten ab Mitte Mai 2016 eine Kaufprämie von 4.000 Euro bei der Anschaffung eines reinen Elektroautos. Der Kauf eines Fahrzeugs mit Plug-in-Hybridantrieb wird mit 3.000 Euro gefördert. Diese Kaufprämien werden nur für Modelle mit einem Basis-Listenpreis von maximal 60.000 Euro netto gewährt. Das Gesamtbudget für die Kaufprämien ist auf 1,2 MilliardenEuro (jeweils 600 Millionen vom Bund und von den Herstellern) begrenzt.
  • Insgesamt 300 Millionen Euro werden in den Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur investiert. Davon gehen rund 200 Millionen Euro in die Schnellladeinfrastruktur, rund 100 Millionen Euro in die Normalladeinfrastruktur. Der Ausbau soll möglichst schnell im Zeitraum von 2017 bis 2020 erfolgen.
  • Der vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellte Strom für Elektrofahrzeuge muss künftig nicht mehr als geldwerter Vorteil versteuert werden. Ob Elektroautos künftig wieder von der Kfz-Steuer befreit werden, ist noch nicht entschieden.
  • Die deutsche Regierung startet ein öffentliches Beschaffungsprogramm im Umfang von 100 Millionen Euro. Der Anteil von E-Autos im Regierungsfuhrpark soll auf 20 Prozent gesteigert werden.

Der große Wurf sind die Maßnahmen nicht, die Regierung selbst gibt als Ziel inzwischen nur noch 500.000 statt der ursprünglich avisierten 1 Million E-Fahrzeuge bis 2020 aus. Trotzdem haben potenzielle Käufer von Elektro-Fahrzeugen nun endlich Klarheit während in Österreich eine bundesweite Regelung weiter auf sich warten lässt. Die Wiener Stadtregierung hingegen arbeitet an einem Paket zur Förderung von Elektromobilität, das neben der Einführung von E-Taxis auch Kaufprämien für Elektroautos vorsieht. Allerdings soll die Kaufprämie ausschließlich für den Fuhrpark von Firmen gelten, was den Carsharing-Anbietern zugutekommt, die ihre Flotte mit E-Autos aufstocken wollen. Und die Förderung von Carsharing steht derzeit im Fokus von Vizebürgermeisterin Vassilakou. Schon jetzt stehen in Wien und Umgebung über 400 öffentliche und halb-öffentliche Ladestationen für E-Fahrzeuge zur Verfügung.

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Bild: Mercedes-Benz