Glyphosat gefährdet unsere Gesundheit
Dieser Artikel wurde am 9. Juni 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Am 06. Juni 2016 stimmten die Mitgliedsstaaten wieder einmal ab, ob die Zulassung des gefährlichen Herbizids Glyphosat verlängert werden soll oder nicht. Erneut kam es zu keinem Ergebnis, da die notwendige Mehrheit nicht erreicht wurde.

Berichten zufolge gab es in Brüssel sieben Enthaltungen, 20 Länder stimmten für und nur eines gegen die Weiterverwendung des hochgiftigen Pflanzenschutzmittels.

Österreich hat sich übrigens der Stimme enthalten, eine Schande für ein Land, das als Bio-Land Nr. 1 in der gesamten EU. Und auch unsere deutschen Nachbarn konnten sich nicht entscheiden.

Wir können zwar von einem kleinen Teilerfolg sprechen, denn immerhin muss Monsanto weiterhin um die Zulassung fürchten, aber laut EU-Kommission liegt es nun an den Mitgliedsstaaten endlich zu einer Entscheidung zu kommen. Sollte dies bei der nächsten Abstimmung wieder nicht der Fall sein, ist die EU-Kommission berechtigt selbst eine Entscheidung zu treffen. Wobei dann die einzelnen Länder immer noch die Möglichkeit haben, in ihrem Land national den Gebrauch von Glyphosat einzuschränken oder auch komplett zu verbieten.

Glyphosat gefährdet unsere Gesundheit

Das bekannte Unkrautvernichtungsmittel kommt weltweit zum Einsatz und verseucht Böden, Pflanzen, Tiere und auch uns.

Laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) und IARC (Internationale Agentur für Krebsforschung ist “Glyphosat ist wahrscheinlich krebserregend beim Menschen”. Die ESA (EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit) hingegen sieht es entspannt und vertritt die Meinung, dass “Die krebserregende Gefahr von Glyphosat für den Menschen unwahrscheinlich ist, wenn es bestimmungsgemäß verwendet wird”.

Warum aber überhaupt das Risiko einer Gefährdung eingehen? Es geht doch auch ohne Gift, wie unsere Bio-Bauern Jahr für Jahr zeigen.

Giftige Pflanzenschutzmittel gehören nicht in der Natur herumgesprüht. Punkt!

Das gängigste glyphosathaltige Produkt ist “Roundup” von Monsanto. Der Konzern fürchtet natürlich Umsatzeinbußen und beharrt weiterhin auf die Unbedenklichkeit seines Herbizids.

Untersuchungen haben gezeigt, dass der Giftstoff sogar hohe Temperaturen beim Kochen oder Backen übersteht, denn in Backwaren wurden Glyphosat-Rückstände nachgewiesen.

Glyphosat – ja oder nein?

Die angestrebte Verlängerung der Zulassung bis 2031 wird schwierig umzusetzen, offensichtlich ist die Unsicherheit unter den Ländervertretern groß. Der neue Vorschlag der EU-Kommission ist, vorerst eine zeitlich stark verkürzte Zulassungsverlängerung von nur 12 bis 18 Monaten durchzusetzen. Damit wäre das Problem aber nur verschoben.

Da die Zulassung noch im Juni ausläuft, wird die Zeit knapp. Ich würde mir wünschen, dass in Brüssel achtsamer mit uns Menschen und der Umwelt umgegangen wird und weniger Wirtschaft und Industrie die Entscheidungen so maßgeblich beeinflussen.

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