Dieser Artikel wurde am 2. November 2010 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Das letzte, was Menschen in Notsituationen brauchen, sind neue Ideen zu Instant Housing, meint Executive Director Cameron…
Dieser Artikel wurde am 2. November 2010 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Das letzte, was Menschen in Notsituationen brauchen, sind neue Ideen zu Instant Housing, meint Executive Director Cameron Sinclair von „Architecture For Humanity“. Das Netzwerk hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf dem Gebiet von Architektur und Design Lösungsansätze für globale, soziale und humanitäre Notsituationen zu finden und umzusetzen. Instant Housing bezieht sich auf kleinste, mobile Wohneinheiten, die speziellen Gegebenheiten angepasst werden, von seinen BewohnerInnen handhabbar sind und deshalb gerade in Krisengebieten Anwendung finden.

Andrew Maynard von „Andrew Maynard Architects“ (AMA) hörte nicht auf Sinclair und meldete sich nach der Flutkatastrophe in Pakistan zu Wort: „Unfortunately at AMA we are a pack of idealistic simpletons who can’t avoid putting together stupid solutions to serious problems.“ Airdrop heißt sein Beitrag zu Instant Housing, der zwar auf seiner Homepage nur unter dem Stichwort „fiction“ zu finden ist, aber einen überaus logischen Ansatz verfolgt. Sozio-politische Konzepte liegen AMA nämlich am Herzen.

Das Haus ist zunächst eine Kugel von einem Meter Durchmesser, die von Militärflugzeugen an die von Flutkatastrophen betroffenen Gebiete geflogen wird. Dort wird sie in Küstennähe abgeworfen, landet aufgrund der Gewichtung der Konstruktion aufrecht und beginnt sofort das umgebende Wasser aufzusaugen. Ein schwammähnlicher Stoff macht es möglich und lässt das Haus durch die aufgenommene Flüssigkeit auf sieben Meter anwachsen. In der Hülle des Hauses sind Samen eingelagert, die durch das Wasser zu keimen beginnen. Zum einen werden so Nahrungsmittel bereitgestellt, zum anderen Schatten gespendet und die thermischen Eigenschaften des Hauses verbessert. Das Haus ist zudem leicht genug, dass es von seinen BewohnerInnen bei Bedarf verschoben werden kann.

Nach und nach trocknet das Haus und verhärtet sich. Die BewohnerInnen können die Hülle mit vorort verfügbaren Materialien verstärken und so das Eindringen von Wasser auf längere Zeit verhindern. Wird das Haus nicht mehr gebraucht und nicht mehr weiter geschützt, zerfällt es langsam und bildet schlussendlich einen nahrhaften Boden für Pflanzen. Und nicht nur als Wohnhaus soll die Kugel laut Architekten genutzt werden, auch als öffentliche Einrichtung, Gemeinschaftsraum oder zur medizinischen Versorgung soll das Airdrop House Verwendung finden.

Foto: www.maynardarchitects.com

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