In Wien sieht man Lastenräder nicht so häufig wie in anderen europäischen Städten, aber es werden von Jahr zu Jahr mehr. Ich bin selbst noch nie mit einem Lastenrad gefahren und wollte es endlich selbst einmal ausprobieren.
Die beginnende Gartensaison war endlich der Anlass nach dem ich Ausschau gehalten hatte. Ich wollte ganz viele kleine Pflänzchen kaufen, um im Sommer wieder reichliche Gemüse und Kräuter ernten zu können. Doch alleine konnte ich die vielen Töpfe gar nicht tragen. Deshalb nutzte ich die Gelegenheit und lieh mir gleich ein Lastenrad aus.
Das Grätzlrad kurz erklärt.
Die Mobilitätsagentur der Stadt Wien bietet mit dem Grätzlrad ein kostenloses Verleihservice von Lastenrädern an. An verschiedenen Standorten können unterschiedliche Modelle ausgeborgt werden.
Der Verleih funktioniert unglaublich einfach. Man sucht sich einen Verleihbetrieb aus (zur Auswahl stehen 15 Standorte in Wien), überprüft die Verfügbarkeit online und reserviert das Rad für den gewünschten Tag. Am Ausleihtag kann man es während den Öffnungszeiten abholen und bringt es am selben Tag wieder zurück. Mit der Ausnahme der Wochenenden, an denen kann man es auch für mehrere Tage ausleihen. Wer noch mehr Fragen hat, findet die Antworten mit ziemlicher Sicherheit hier.
Unterwegs mit dem Lastenrad.
Theoretisch können in so einem Lastenrad bis zu 100 kg transportiert werden. Das musste ich gar nicht erst ausprobieren, um am nächsten Tag meine Oberschenkel zu spüren. So ein Lastenrad fährt sich schließlich doch anders als mein normales Mountainbike. Für schwere Lasten ist es also nicht ganz unratsam ein Modell mit einem unterstützenden Elektromotor auszuwählen. Mehr Infos zu den verschiedenen Modellen gibt es hier zum Nachlesen. Ich hätte auch Kinder mitnehmen können, da das Grätzlrad einen Sitz und auch einen Regenschutz integriert hat. Dabei ist darauf zu achten, dass die lieben Kleinen angeschnallt sind und einen Helm tragen.
Mehrere Zwischenstopps sind gar kein Problem, weil sich die Räder ganz einfach absperren lassen. Nur in dicht zu geparkten Gegenden kann es etwas schwierig sein einen geeigneten Parkplatz zu finden. Es ist nicht unbedingt ratsam die Möglichkeit zu nutzen gegen Einbahnen zu fahren, da das Rad doch etwas breiter, schwerfälliger und weniger wendig ist, als man das mit Stadt- oder Rennräder gewöhnt ist (logisch…).
Ansonsten hatte ich keinerlei Schwierigkeiten auf den normalen Fahrradwegen oder Straßen unterwegs zu sein. Besonders bergab nimmt das Lastenrad gehörig an Fahrt auf. Wer also in der Stadt größere Dinge transportieren muss, ist mit dem Lastenrad sicher gut bedient. Eine wirklich tolle Lösung, um auch schwerere Lasten umweltfreundlich und bequem durch Wiens Straßen zu kutschieren.
Quellen: Mehr Lastenräder, Grätzlrad, Grätzlrad Standorte, Grätzlrad FAQ, Transportfahrrad