Nachhaltigkeit liegt definitiv im Trend und an allen Ecken und Enden wird versucht, ein Stückchen grüner zu leben. Viele Tipps, um zu beginnen, gibt es schon hier bei der Nachhaltigkeitschallenge, Zero Waste im Haushalt hier etc. Ein Bereich, der vielleicht nicht ganz so oft bedacht wird ist die nachhaltige Tierhaltung! Ich habe selber einen Hund, daher liegt mir das Thema am Herzen und ich hab euch heute meine besten Tipps mitgebracht.
Die 11 besten Tipps für eine nachhaltige Tierhaltung
Entscheidet ihr euch für ein nachhaltiges Leben kommt ihr als Haustierbesitzer unweigerlich an den Punkt, an dem es auch um Umweltfreundlichkeit bei euren Vierbeinern geht. Nachdem ich selbst schon dort war, kann ich euch heute die besten Tipp für eine nachhaltige Tierhaltung weiter geben.
Transportwege, Intensivhaltung der Tiere, die später im Hunde- und Katzenfutter verarbeitet werden, Verpackungsmüll und vieles mehr: mit einem Haustier steigt euer CO2 Verbrauch unweigerlich an. Durch einen Hund durchschnittlich 0,95 Tonnen, eine Katze 0,38. Das klingt nicht so viel, doch jeder von uns sollte nur rund 2,7 Tonnen pro Jahr verbrauchen, um die globale Erwärmung zu mindern (leider sind es bei den meisten noch mehr als 10 Tonnen!).
Mischling statt Rassetier
Bei allen Tieren gilt: Mischling geht immer vor Reinrassig. Rassezucht führt nämlich zu kranken Tieren, denn dabei geht es nicht um Gesundheit sondern um Schönheit. Da werden Nasen kürzer gezüchtet, was zu Problemen beim Atmen führt, eine abfallende Rückenlinie künstlich herbei gezüchtet, die zu Hüftproblemen führt und vieles mehr. Dadurch entstehen nicht nur hohe Tierarztkosten (plus ein großer ökologischer Fußabdruck durch viele Fahrten zum Tierarzt) sondern auch großes Leid.
Muss es unbedingt ein Zuchttier sein achtet bei der Wahl des Züchters zumindestens auf die Seriosität!
Tieren eine zweite Chance geben
Die nachhaltigste und tierfreundlichste Option ist es, ein Tier aus dem Tierheim oder über eine Tierschutzorganisation aufzunehmen. Unsere Hündin war einmal ein bosnischer Straßenhund und ist, natürlich ganz objektiv gesprochen, der dankbarste und pflegeleichteste Hund überhaupt!
Viele Tierheime bieten Probespaziergänge an, um das Tier vorab kennen zu lernen. Wir durften unseren Hund sogar für eine Weile als Pflegehund aufnehmen, um zu sehen, wie sie mit den Katzen klar kommt und uns zu entscheiden.
Eine weitere gute Alternative sind Bauernhöfe. Dort kommt oft ungewollt Nachwuchs zur Welt, welcher mit Freude an gute Plätze vergeben wird.
Umweltfreundliche Reinigung
Habt ihr ein Tier, dann gibt es auch immer viel zu reinigen. Die Katzentoilette, den Hamsterkäfig oder schlicht und einfach den Küchenboden. Versucht dabei vorwiegend auf umweltschonende Produkte zurück zu greifen, oder euer Putzmittel selber herzustellen.
Auch Katzenstreu gibt es in unterschiedlichen Qualitäten. Wenn euch die Umwelt am Herzen liegt solltet ihr zu kompostierbarem Katzenstreu greifen, welches biologisch abbaubar ist. Dieses wird meist aus Holz, Mais, Kompost, Rübenschnitzel oder Papier hergestellt und ist, wenn die Katzentoilette regelmäßig gesäubert wird, eine tolle Alternativ zu chemisch behandeltem Streu.
Großpackungen kaufen
Tierzubehör, welches ihr regelmäßig kauft, also beispielsweise Futter oder Streu, kauft am besten in Großpackungen. Diese sind oft günstiger und brauchen weniger Verpackungsmaterial. Außerdem müsst ihr dann nicht so oft ins Geschäft fahren oder bestellen, was die Ökobilanz noch weiter verbessert. (Es gibt übrigens auch schon Futter in Papierverpackung zu kaufen, haltet doch beim nächsten Einkauf die Augen offen!)
Vegane Ernährung bei Kleintieren
Vegan ist immer klimafreundlicher, das wisst ihr bestimmt schon. Manche Haustiere sind die geborenen Veganer. Dazu zählen viele Kleintiere wie Meerschweinchen oder Hasen.
Hunde und Katzen sind allerdings in der Natur Raubtiere und brauchen Fleisch. Hier könnt ihr allerdings einen pflanzlichen Anteil andenken. (Haltet im Zweifel bitte immer Rücksprache mit eurem Tierarzt!) Doch auch dabei gibt es mittlerweile Alternativen, zum Beispiel vegetarisches Hundefutter aus Insektenproteinen. (Insekten verbrauchen viel weniger Futter bei der Produktion, und sind daher nachhaltiger)
Futter selbst zubereiten
Wie auch beim Menschen zahlt es sich auf vielerlei Weise aus, das Futter selbst herzustellen. So wisst ihr genau was drin ist und kommt meistens auch günstiger weg. Wir füttern unseren Hund beispielsweise nach der BARF Methode, also Biologisch Artgerechte Rohfütterung. Dabei bekommt sie Fleisch, Innereien, Knochen und Gemüse, dazu verschiedene Kräuter.
Erkundigt euch nach den Möglichkeiten, ihr werdet überrascht sein, wie einfach es ist.
Leckerlis selbst machen
Auch Leckeri könnt ihr für euren Schatz selber machen! Die Vorteile sind die selben wie beim Futter, und ihr spart auch eine Menge Verpackung ein.
Ein Rezept für Katzenkekse findet ihr beispielsweise hier, für Kaninchen-Leckerlis hier und gesunde Hundekekse hier.
Wildtiere schonen
Ein Punkt an den ich selber auch lange nicht gedacht habe ist, den Hund im Wald oder am Feld an die Leine zu nehmen. Ganz abgesehen davon, dass es die sichere Variante ist, schont ihr dabei auch die Wildtiere.
Nachhaltiges Gassigehen
Sie hängen hier in der Stadt an jeder Ecke: Spender mit Gacki Sacki für Hundehalter. Diese Säcke sind allerdings aus Plastik und so gar nicht nachhaltig. Es gibt aber im Handel Alternativen, wie biologisch abbaubare Kotsäcke oder auch welche aus Papier. Die Qualität ist top und ich kann sie nur empfehlen!
Spielzeug selbst basteln
Es muss nicht immer teures Plastikspielzeug sein, das ist ein bisschen wie bei Kindern: oft spielen sie ohnehin lieber mit Dingen, die gar kein Spielzeug sind.
Ihr könnt also Haushaltsgegenstände getrost auch als Tierspielzeug zweckentfremden. Beispiele sind Klopapierrollen oder Papierkugeln für Katzen, zusammengeknotete alte Socken für Hunde uvm. Lasst eurer Kreativität freien Lauf!
Tauschen, borgen, wiederverwenden
Auch tauschen, ausborgen oder gebraucht kaufen ist bei vielen Dingen eine Option. Gut, das abgelutschte zerkaute Spielzeug ist vielleicht nicht das beste Beispiel, doch eine gut erhaltene Leine aus Leder, ein Käfig für Kleintiere oder ähnliches schon eher.
Das waren sie, meine besten Tipps für nachhaltige Tierhaltung! Auch hier gilt wie immer: schon kleine Änderungen im Alltag können mit der Zeit große, positive Folgen für die Umwelt haben.
Quellen:
Careelite, Sina Delgado Hernandez, 20.09.2020, “Nachhaltigkeit mit Haustieren – 10 Tipps für eine nachhaltigere Haustierhaltung“
Green Petfood, Nina Rimbach, “Nachhaltige Haustierhaltung – so gehts!“